Netzwerkanwendungen, Teil 1: HTTP und E-Mail

HTTP-Cache

Wenn für jedes Lesen einer Webseite der komplette Inhalt neu über das Netz geladen wird, entsteht sehr viel Datenverkehr. In vielen Fällen ist das neue Lesen aller Elemente aber gar nicht erforderlich, da sich deren Inhalt nicht geändert hat. Daher ist es sinnvoll, die gelesenen Seiten und deren Elemente, etwa darin enthaltene Bilder, in einem temporären Speicher, dem Cache (Englisch: geheimes Lager) abzulegen. Bei einem erneuten Aufruf der Seite kann der Browser die Kopie aus dem Zwischenspeicher verwenden. Dadurch entlastet der Cache nicht nur das Netz, sondern beschleunigt auch den Seitenaufbau.

Die Zwischenspeicherung kann an mehreren Stellen erfolgen. Zunächst kann der Browser Daten lokal auf der Festplatte ablegen. Weiterhin kann in einem lokalen Netz ein Knoten auch einen gemeinsamen Cache anbieten. Dadurch nutzen mehrere Clients die lokale Kopie gemeinsam, was den Datenverkehr weiter verringert.

Knoten mit dieser Funktionalität nennt man Proxy (Englisch: Stellvertreter). Neben dem Caching übernehmen Proxies weitere Aufgaben wie die Regelung von Zugriffsrechten oder die Umsetzung von Protokollen. So kann ein Proxy für einen Client, der nur HTTP unterstützt, eine Umsetzung auf FTP vornehmen, damit dieser einen FTP-Server abfragen kann.

Schließlich kann auch ein Internet Service Provider (ISP) in seinem Netz einen oder mehrere Knoten mit Cache installieren. Dadurch entlastet er seine Leitungen und reduziert gleichzeitig die Kosten für den Datenverkehr in fremde Netze.