WLAN-Router unsicher trotz Schutzfunktionen

Netzwerk in Gefahr - Wie Angreifer WLANs hacken

Empfehlungen für ein sicheres WLAN

Wie lassen sich WLANs wirklich gegen Angreifer schützen? Eines vorweg: Aufgrund der angesprochenen Designschwächen im Protokoll kann es keine vollständige Sicherheit geben - zumindest was die Verfügbarkeit eines WLANs angeht. Jeder WLAN-Betreiber sollte sich im Klaren darüber sein, dass ein Angreifer das Funknetz jederzeit lahmlegen könnte. Die Vernetzung von geschäftskritischen Systemen per WLAN sollte deshalb gründlich durchdacht sein. Bei den verwendeten Verschlüsselungsverfahren ist eine Lösung auf Basis von 802.1X und Zertifikaten dem klassischen WPA2 mit einem Passwort vorzuziehen. Ist dies aufgrund der verwendeten Endgeräte oder aus anderen Gründen nicht möglich, sollte das verwendete Passwort den gängigen Passwortrichtlinien entsprechen, um Brute-Force- oder Dictionary-Angriffe zu erschweren.

Derzeit wird bei Generierung von WPA2-Passwörtern eine Länge von mindestens 14 Zeichen unter Verwendung von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen empfohlen. In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass die Unterstützung für WPS deaktiviert ist. Des Weiteren sind sprechende SSIDs wie beispielsweise "WLAN-FirmaXYZ" tabu, da dies einem Angreifer nicht nur die Auswahl des anzugreifenden WLANs erleichtert, sondern auch dafür sorgt, dass sich die Endgeräte permanent als Client dieses Netzwerkes zu erkennen geben. Das könnte auch zum gezielten Diebstahl eines solchen Gerätes, zum Beispiel in einem Restaurant oder Zug, führen (Stichwort Wirtschaftsspionage). Falls technisch möglich, wird empfohlen, die automatische Netzwerksuche und die automatische Verbindung zu WLANs auf den Endgeräten zu unterbinden - das verhindert das Senden von Probe-Requests. Noch besser ist es natürlich, die WLAN-Schnittstelle nur bei Bedarf zu aktivieren.

Eine weitere Schutzmöglichkeit für die Integrität der übertragenen Daten wäre die Verwendung einer zusätzlichen Verschlüsselungsebene, beispielsweise ein VPN mit IPSec. Um bestimmte Angriffe zu erkennen und teilweise auch zu verhindern, bieten einige Hersteller sogenannte "RF Monitoring Systeme" an. Erkennt ein solches System Angriffe auf das WLAN, schlägt es Alarm und leitet auf Wunsch Gegenmaßnahmen ein. Das kann neben dem gezielten Blockieren von bestimmten Verbindungen oder Access Points auch die Lokalisierung von Endgeräten über Triangulation sein.