Netzwerk-Basiswissen, Teil 3

Fazit

Das ISO/OSI 7 Schichtenmodell bietet eine gute Grundlage zum Verständnis sowie zur vergleichenden Beurteilung von eingesetzten Technologien. Die gewählte Einteilung in sieben Schichten sollte allerdings nicht zu starr gesehen werden. In vielen Fällen erweist sich die Einteilung als teilweise zu fein oder zu grob. Die höheren Schichten sind oft in weniger Schichten realisiert. Beispielsweise hat die im Internet verwendete TCP/IP Architektur insgesamt nur vier Schichten. Tanenbaum benutzt in seinem Standardwerk [1] ein vereinfachtes Modell mit fünf Schichten. Umgekehrt ist es sinnvoll, bei genauerer Untersuchung der unteren Schichten weitere Zwischenschichten einzuführen.

In der Praxis hat das Modell nie die von den Initiatoren erhoffte universelle Bedeutung erlangt. Durch den aufwendigen und zeitraubenden Standardisierungsprozess setzten sich oft am Markt mehr pragmatisch entstandene, aber frühzeitig verfügbare Systeme durch. Universitäten als Vorreiter neuer Techniken haben eine andere Kultur als die ITU/ISO Gremien. Hier gilt mehr das Interesse an funktionierenden Programmen als an detailgenauen Spezifikationen ("Grober Konsensus und laufender Code"). (mec)

Literatur

[1] Andrew S. Tanenbaum. Computernetzwerke. Prentice Hall, 2000

Serie: Netzwerk-Basiswissen

Teil 1

Technische Grundlagen

Teil 2

Netzwerktypen und -topologien

Teil 3

Schichten- und Referenzmodelle

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