Networked Computing: Grundlagen und Anwendungen

Vor- und Nachteile von P2P

P2P-Netzwerke versprechen im Vergleich zu klassischen Client-Server-Architekturen eine bessere Skalierbarkeit, niedrigere IT-Betriebskosten, selbstorganisierte und dezentrale Koordination von bislang unausgelasteten oder limitierten Ressourcen, höhere Fehlertoleranz sowie eine bessere Unterstützung spontaner Vernetzung und Kommunikation. Dem stehen als Nachteile gegenüber, dass bei P2P-Netzen die Zuverlässigkeit fehlt, eine zentrale Datensicherung unmöglich ist und die Administration nicht von Profis erledigt wird.

Dafür erschließen sich durch P2P-Netzwerke neue Anwendungsszenarien, die mit herkömmlichen Ansätzen kaum praktikabel realisierbar sind. Derzeit beschränken sich existierende Anwendungen vor allem auf Filesharing und Zusammenarbeit (Collaboration).

Die aktuellen Filesharing-Projekte wie Gnutella und Kazaa basieren auf dem Konzept des rein dezentralen Peer-to-Peer und enthalten keine zentralen Server. Napster hingegen bestand ursprünglich aus einem hybriden Peer-to-Peer-Verbund. Dass sich ein rein dezentraler Ansatz hier durchgesetzt hat, hat einen einsichtigen Grund: Ein Netz ohne zentrale Instanz erschwert Überwachungsversuche und Zensur und begünstigt die Anonymität der Teilnehmer.