Networked Computing: Grundlagen und Anwendungen

Distributed Computing: Projekte

Verteiltes Rechnen hat vor allem im wissenschaftlichen Bereich Einzug gehalten. Eines der ersten Projekte, das die Technik des verteilten Rechnens nutzte, war SETI@home von der University of California. SETI@home sucht nach Signalen in radioastronomischen Daten, die von außerirdischen Intelligenzen stammen könnten und verwendet hierzu die ungenutzte Rechenleistung angeschlossener Internet-Clients.

Ein anderes populäres DC-Projekt ist Folding at home (deutsche Site), bei dem die Faltung von Proteinen berechnet wird. Die Proteinfaltung und die Proteinaggregation sind sehr rechenintensive Vorgänge. Die entsprechenden Algorithmen werden in dem Projekt so verteilt, dass für jeden Computer, der an dem Projekt teilnimmt, eine angemessene Zunahme der Simulationsgeschwindigkeit erreicht wird.

Ein drittes Beispiel ist das Krebsforschungsprojekt auf der Grid.org-Plattform, welches in Zusammenarbeit mit dem Centre for Computational Drug Discovery der Oxford University sowie der National Foundation for Cancer Research (NFCR) entstand, und bei dem nahezu drei Millionen PCs an der Sichtung von erfolgversprechenden Molekülen für Krebstherapeutika mitwirkten. Das laufende Projekt hatte bis Oktober 2005 mehr als 440.000 CPU-Jahre gerechnet.

Auch in Mathematik und Informatik hilft die Verteilung von Rechenleistung bei der Lösung von Problemen. „Global Internet Mersennee Prime Search“ sucht mit Hilfe von Distributed Computing nach der so genannten mersenneschen Primzahl, RC5-72 will einen 72 Bit langen RC5-kodierten Schlüssel knacken.