Nazi-Domains raus aus dem Web

Nur manuelle Kontrolle hilft

Eine verbindliche Liste für unerwünschten Domains könnte künftige Versuche abblocken. Die derzeitigen Datenbanken zahlreicher Hoster eignen sich angeblich nicht für ein automatisches Sperren, manuelle Kontrolle ist nötig. Wie die Taskforce von Strato zeigt, ist aber die Mitarbeit der Providers an der Suche nach unerwünschten Domains gewiss. Das Bundesjustizministerium hat auch von der DENIC bereits Zusagen zur Zusammenarbeit erhalten.

Die Liste mit unerwünschten Domainnamen soll mit Hilfe von Organisationen und Institutionen wie zum Beispiel dem Zentralrat der Juden erstellt werden. "Interessierte Organisationen können sich an das Bundesjustizministerium wenden", sagte Christian Arns, "zurzeit am besten schriftlich". Sobald konkrete Vorschläge vorliegen, werde man die Aktion auch über die Internetseiten des Ministeriums vorstellen. Im Justizministerium hofft man auf eine Signalwirkung über die Landesgrenzen hinweg. Das Argument, "was wir verbieten, wird anderswo gehostet", zähle dann auf Dauer nicht mehr. Es gibt auch Pläne, für fragwürdige Domainnamen einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Der Verein könnte die Domains reservieren und unter den Adressen über Rechtsextremismus aufklären.

Strato will sich dafür einsetzen, dass sich alle rund 120 DENIC-Mitglieder beteiligen. Der geeignete Ort für die Installation eines Filters sei die zentrale Vergabestelle. Die Mitglieder müssten dann aber auch bereit sein, die finanzielle Verantwortung für das Ausfiltern mitzutragen. An der Kooperationsbereitschaft der Provider herrscht schon wegen des öffentlichen Interesses kein Zweifel.