Heim-Server

NAS-Kaufberatung: Die besten Netzwerkspeicher

Allrounder: NAS mit zwei Plattenschächten

Die kleinste NAS-Variante, mit der sich Raid-Modi einrichten lassen, sind Geräte mit zwei Einschüben. Hier haben Sie die Wahl zwischen JBOD (Just a Bunch of Disks), um den großen Plattenplatz einfach nutzen zu können, oder Raid 0, um ihn auf Geschwindigkeit zu optimieren. Oder Raid 1, um die Daten im NAS zu spiegeln, damit sie stets doppelt vorhanden sind – eine Maßnahme gegen Festplattenausfall. Wie schon beim Einstiegs-NAS stehen bei den Speichern mit zwei Schächten Leergehäuse und bestückte Gehäuse zur Auswahl. Die maximalen Plattenkapazitäten liegen derzeit bei 16 TB – also 8 TB pro Festplatte.

Achten Sie genau auf die Produktbezeichnungen. Denn die Hersteller ergänzen ihre NAS-Serien regelmäßig, wobei sie oft nur andere Buchstabenfolgen an die Ziffernkennzeichnung anhängen. Die einzelnen Modelle unterscheiden sich im Zweifel stärker, als Sie vermuten. So etwa bei Synology mit den Modellen DS216se und DS216play: Das Gerät mit dem Zusatz „se“ ist als kostengünstige Variante gedacht, während die „Play“-NAS auf Multimedia-Einsätze optimiert ist. Sie unterscheiden sich in der Prozessor-Power, im Arbeitsspeicher und in der Schnittstellenausstattung. Außerdem beherrscht nur die NAS mit dem Zusatz „Play“ das 4K-Videotranscodieren. Die Unterschiede schlagen sich im Preis nieder. Die UVPs der beiden NAS-Gehäuse liegen bei 137 und 256 Euro – über 100 Euro Differenz.

Bei NAS-Systemen mit zwei Einschüben lohnt sich ein Blick auf die Komponenten des Mini-Servers. Je stärker die Prozessoren, desto schneller arbeiten die Systeme. Zu finden sind alle Varianten – von einem Kern bis zu vier Kernen. Sind die CPUs stark, kommt auch mehr Arbeitsspeicher zum Einsatz. Wiederum profitiert davon die Verarbeitungsgeschwindigkeit. Derzeit liegt das Limit bei 2 GB. Günstige Modelle begnügen sich mit 256 MB wie etwa bei der Buffalo Linkstation LS-210D.

SSD im NAS: Solid State Disks lohnen sich nur dann im Netzwerkspeicher, wenn dieser geräuschlos arbeiten soll. Zum Einbau ist extra Zubehör nötig.
SSD im NAS: Solid State Disks lohnen sich nur dann im Netzwerkspeicher, wenn dieser geräuschlos arbeiten soll. Zum Einbau ist extra Zubehör nötig.
Foto: Samsung

In alle NAS-Systeme passen 3,5-Zoll-Festplatten. Gerade bei den Modellen mit zwei Schächten nimmt die Flexibilität zu, mit kleineren Formfaktoren umzugehen. Zur Auswahl stehen 2,5-Zoll-Varianten und SSDs. In beiden Fällen sind oft zusätzliche Wechselrahmen nötig, bei SSDs sogar separates Zubehör, um sie in die richtige Position zum internen Anschluss zu bringen und dort stabil zu halten. Diese Extrakosten lohnen sich nur, wenn Sie die Platten schon haben und weiter nutzen wollen. Gerade bei SSDs sollten Sie sich genau überlegen, ob sich der Einbau rentiert. Sie empfehlen sich nur dann, wenn Sie ein besonders leises NAS benötigen, sich also das Geräusch rotierender Platten ersparen wollen. Einen dezidierten Tempovorteil – wie man vielleicht glauben könnte – bringen die Flashspeicher nicht. Der Grund: In den meisten Fällen betreiben Sie das NAS im klassischen Gigabit-Netz. Höheren Durchsatz erreichen Sie jedoch erst in einem 10-Gigabit-Netz. Der Flaschenhals ist die Netzwerkschnittstelle, nicht das Plattentempo.

Ein wichtiger Aspekt bei NAS mit mehreren Schächten ist Hot Swap. Darunter versteht man den Plattenwechsel im Betrieb. Bringt das Gerät die Funktion mit, lässt sich eine defekte Platte entfernen und durch eine intakte ersetzen, ohne das NAS abzuschalten. Bei Netzwerkspeichern mit zwei Schächten findet sich Hot Swap noch nicht sehr oft. Ein Grund kann an der Bauart des Gehäuses liegen – wie etwa bei der Seagate Personal Cloud 2-Bay. Hier müssen Sie das Gerät auseinanderbauen, um an die eingebauten Platten zu kommen. Bei NAS-Systemen, die sich von vorne öffnen lassen, ist der Plattentausch im Betrieb eher verbreitet als etwa beim Netgear Ready NAS RN212 und dem Qnap TS-251+.

NAS im Überblick: Systeme mit 2 Schächten

Produkt

Qnap TS-251+

Seagate Personal Cloud 2-Bay

Synology DS216se

Synology DS216play

Zyxel NSA325 v2

Prozessor (Takt)

Intel Quad-Core Celeron (2,0 GHz)

Marvell (1 GHz)

Marvell Armada 370 (800 MHz)

Dual Core (1,5 GHz)

k. A. (1,6 GHz)

Arbeitsspeicher

2 GB

512 MB

256 MB

1 GB

512 MB

Anzahl der Platten (maximal)

2

2

2

2

2

Platten im Lieferumfang

0

2

nein

nein

0

Maximal mögliche Plattenkapazität

16 TB

8 TB (Varianten mit 4, 6 TB)

16 TB

16 TB

8 TB

Dateisystem

EXT4

EXT4

EXT4

EXT4

EXT4

Dashboard

QTS

Seagate

Diskstation Manager

Diskstation Manager

Web Configurator

USB 2.0 / USB 3.0 / E-SATA / Netzwerk

ja / ja / nein / ja

ja / ja / nein / ja

ja / nein / nein / ja

ja / ja / nein / ja

ja / ja / nein / ja

Mögliche Plattentypen (3,5 Zoll / 2,5 Zoll / SSD)

ja / ja / ja

ja / nein / nein

ja / ja / ja

ja / ja / ja

ja / ja / nein

Raid-Modi

JBOD, Raid 0, 1

JBOD, Raid 0, 1

Synology Hybrid Raid, Basic, JBOD, Raid 0, 1

Synology Hybrid Raid, Basic, JBOD, Raid 0, 1

JBOD, Raid 0, 1

Plattenwechsel im Betrieb

ja

nein

nein

nein

nein

Garantiedauer

24 Monate

24 Monate

24 Monate

24 Monate

24 Monate

Preis (UVP des Herstellers)

332 Euro

330 bis 500 Euro

137 Euro

256 Euro

143 Euro