MS Office: Aktivieren statt Registrieren

Aktivierungslimit durch Hardware

Zur Frage, welche Hardwarekomponenten für die Installations-ID abgefragt werden, ließ Microsoft sich nur wenige Informationen entlocken. Dass die Grafikkarte ohne Neuregistrierung getauscht werden kann, konnte man aus dem Vortrag von Microsoft-Systems Engineer Uwe Würzberger heraushören. Zusätzliche Komponenten wie Brenner oder Netzwerkkarte "dürften" auch keine Probleme bereiten, hieß es. Festnageln ließ sich Würzberger darauf jedoch nicht.

Meldet sich der Aktivierungsassistent nach entscheidenden Hardwareveränderungen, fängt das Prozedere von vorne an. Gleiches gilt, wenn die Festplatte formatiert wurde. Office erlaubt zwei Registrierungen via Internet. Darin ist der Laptop für die Zweitinstallation inbegriffen. Ab der zweiten Aktivierung muss zwingend bei Microsoft angerufen werden. Wie oft der Benutzer die Festplatte formatieren, seinen PC tauschen oder über das Aktivierungslimit nachrüsten kann, und "problemlos" einen neuen Aktivierungsschlüssel bekommt, teilte Microsoft nicht mit. Die je nach Benutzer unterschiedlich hohe Hemmschwelle, einen anonymen Anruf zu tätigen, bei dem man sich einen neuen Aktivierungscode holt, ist letztlich der einzige Schutz, den das ganze System bietet.

Dass Microsoft sich auf diese psychische Barriere verlässt, deutet auf die Hauptzielgruppe hin, die der Konzern ansprechen will: kleinere, mittelständische Unternehmen und Organisationen mit kleineren Netzwerken und/oder mehreren PCs. Den von Business Software Alliance (BSA) erhobenen Zahlen zufolge ist die Rate der Software-Piraterie in Deutschland seit 1994 stetig von 48 Prozent auf 27 Prozent zurückgegangen. Der Anteil kleiner Unternehmen daran sei mit rund 66 Prozent aber extrem hoch. Trotz des Rückgangs liege der Schaden in Deutschland mit geschätzten 1,25 Milliarden Mark daher auf gleicher Höhe wie 1994.