Mobilfunk: Forscher sehen derzeit keine Gesundheitsgefahr

Da auf manchen Gebieten die Datenlage noch unzureichend ist, forderten die Wissenschaftler weitere Forschung und mehr internationale Kooperation. An dem Workshop Ende November in Stuttgart haben Forscher aus Europa, Australien, den USA und Japan sowie Vertreter nationaler und internationaler Strahlenschutzgremien teilgenommen. Veranstalter war die Forschungsgemeinschaft Funk e.V.

Ob Kinder und Jugendliche besonders empfindlich gegenüber Hochfrequenzfeldern sind, wurde anhand aktueller Ergebnisse aus der Dosimetrie und Expositionsabschätzung diskutiert. Die Wissenschaftler berücksichtigten dabei auch Resultate aus Tier- und Freiwilligenstudien sowie der Epidemiologie.

In den Beiträgen zum Thema Dosimetrie ging es um die Frage, ob Heranwachsende Hochfrequenzstrahlung anders absorbieren als Erwachsene. Und welches Computermodell ist geeignet, um die Expositionsverhältnisse zuverlässig zu berechnen? Die Datenlage zur Expositionsabschätzung spezifischer Gewebebereiche, besonders im Kopf von Kindern, ist derzeit noch unzureichend. Hier sehen die Experten noch weiteren Forschungsbedarf. Sie betonten aber, dass trotz aller Meinungsunterschiede in der Bewertung eventueller Risiken Kinder durch die derzeit gültigen Grenzwerte ausreichend geschützt seien.

Auch die Auswertung der bisher durchgeführten Studien an Erwachsenen und Kindern gebe keine Hinweise auf gesundheitlich relevante Effekte. Vereinzelt festgestellte Veränderungen bei Gehirnströmen (EEG-Messungen) und im Schlafrhythmus sowie mögliche Langzeiteffekte müssen noch genauer untersucht werden.

Die Datenlage aus Bevölkerungserhebungen ist derzeit für Kinder und Jugendliche ebenfalls noch unzureichend. Denn diese Gruppe nutzt erst seit wenigen Jahren Mobiltelefone so intensiv wie oder sogar intensiver als Erwachsene. Neu initiierte Studien, mit denen aussagekräftige Daten über junge Mobilfunknutzer gewonnen werden sollen, wurden auf der Tagung vorgestellt.

Ein Kurzbericht über den Workshop informiert über weitere Details der Tagung. Er steht zum Download bereit. Die Kurzzusammenfassungen aller Vorträge sowie die Präsentationen des Workshops sind ebenfalls online verfügbar (in Englisch). (Detlef Scholz)