Enterprise Resource Planning

Mit ERP strukturiert zu Industrie 4.0

Systemgrenzen auch für Anwender überwinden

Je mehr ein ERP-System zur zentralen Schaltstelle übergreifend vernetzter Informations- und Materialflüsse wird, desto wichtiger wird auch der Zugriff über mobile Endgeräte. Hat das Unternehmen seine Hausaufgaben hinsichtlich zentraler Datenhaltung und flexibler, standardisierter Software-Architektur erledigt, ist mobiles ERP lediglich mit der vergleichsweise einfachen "Aufgabe" verbunden, die Informationen wahlweise auf Notebook-, Tablet- oder Smartphone-Screens anzeigen zu können. Mit der Implementierung eines modernen ERP-Systems ist folglich die entscheidende Grundlage für Industrie 4.0 geschaffen. Doch nun gilt es, den Weg zur digitalen Vernetzung von Wertschöpfungsketten auch strukturiert zu gehen - und das hat nicht nur mit Technik zu tun. Auf diese Dinge sollten Unternehmen achten:

  • Leistungskennzahlen: Jedes Unternehmen muss individuell analysieren, in welchen Bereichen eine intelligente Vernetzung den größten Vorteil schafft und wie dies messbar wird. Strukturiert umgesetzt wird jede Investition in die Digitalisierung des Unternehmens zum Teil einer kontinuierlichen Verbesserungsinitiative;

  • Innovationsfähigkeit: Industrie 4.0 bedeutet nicht nur, bestehende Vorgänge zu digitalisieren und damit zu automatisieren und zu beschleunigen. Vielmehr geht es darum, aus erweiterten Services und neuen Geschäftsmodellen zusätzliche Wertschöpfung zu generieren. Dazu brauchen Mitarbeiter jedoch Freiräume, Zeit und Anreizmodelle. Diese muss das Unternehmensmanagement schaffen, kommunizieren und fördern;

  • Zusammenarbeit: Je vernetzter Daten, Prozesse und Maschinen sind, desto enger müssen Teams aus den unterschiedlichsten Disziplinen miteinander kooperieren. Grenzen zwischen Verantwortungsbereichen und Hierarchien verschwimmen, die schnelle Interaktion über Social-Collaboration-Plattformen - integriert im ERP-System - wird unverzichtbar und erfordert die Bereitschaft jedes Einzelnen, nicht nur Wissen sondern auch Erfolg zu teilen;

  • Handlungsfähigkeit: Über ein Enterprise-Resource-Planning-System von der Produktionsmaschine bis hin zum Kunden vernetzt zu sein bedeutet, Zusammenhänge, Abhängigkeiten, Fehler und Optimierungsmöglichkeiten schneller, beziehungsweise überhaupt, erkennen zu können. Vorteile können Unternehmen daraus aber nur ziehen, wenn entsprechende Aktionen abgeleitet und mit der Bereitschaft umgesetzt werden, Entscheidungswege, Rollen und Prozesse immer wieder neu und flexibel zu definieren;

Fazit: Unternehmenskultur muss sich wandeln

Moderne ERP-Lösungen sind die Grundvoraussetzung für die systematische Realisation von Industrie 4.0 mit individueller Geschwindigkeit. Diese gewährleisten die, für eine geräteunabhängige Echtzeit-Vernetzung nötige, leistungsfähige Software-Architektur - modular, standardisiert, offen für Erweiterungen und flexibel in der Prozessführung für Entwicklungsperspektiven in der Zukunft. Allerdings bringt Industrie 4.0 nicht nur technische Herausforderungen mit sich. Die Möglichkeiten der Vernetzung müssen auch in einer veränderten Unternehmenskultur gelebt und mit Sorgfalt entwickelt werden. (fm)