Microsoft stoppt Geschenke für Software-Denunzianten

Microsoft wird künftig keine US-Händler mehr belohnen, die Daten derjenigen Kunden an den Konzern weiterleiten, die einen PC ohne vorinstalliertes Betriebssystem gekauft haben. Das berichtet unsere Schwesterpublikation PC World.

Microsoft hatte eigenen Angaben zufolge befürchtet, dass diese Kunden auf den so genannten "Naked-PCs" illegale Kopien der Windows-Betriebssysteme installieren könnten. Marktbeobachter sahen laut dem Bericht der PC World in der bezahlten Denunzierung jedoch keinen Feldzug gegen Softwarepiraten. Es sei der Versuch des Konzerns gewesen User herauszufiltern, die auf ihrem neuen PC mit Linux arbeiten wollten, ohne für ein nicht genutztes Microsoft-OS zu bezahlen.

Die Belohnung für auskunftsfreudige Händler folgte auf dem Fuß. Für 250 gemeldete Naked-PC-Käufer gab es PC World zufolge ein Paket von fünf Microsoft-Spielen, für 500 PCs eine Uhr. Händler, die die Daten von mehr als 1000 Kunden an den Konzern weitergaben, erhielten ein Grillset samt Gartenstühlen für Barbecue-Abende.

Eine Microsoft-Sprecherin in den USA bezeichnete diese Maßnahmen als "dumm". Daher habe das Unternehmen das Programm bereits vor mehreren Wochen beendet. Die Sprecherin betonte zudem ausdrücklich, dass Microsoft die Kundendaten niemals an Strafverfolgungsbehörden weitergegeben habe. Entsprechende Gerüchte hatten diesen Verdacht genährt. (jma)