Edge Browser: Microsoft Edge im virtuellen Browser-Fenster ausführen

Microsoft hat eine bislang Nutzern von Windows 10 Pro und Enterprise vorbehaltene Edge-Funktion jetzt auch allen anderen Anwendern zugänglich gemacht. Damit lässt sich der Browser in einer Sandbox betreiben, sodass Malware beim Surfen in der virtuellen Maschine bleibt, ohne das darunterliegende System schädigen zu können.
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Vorkenntnisse:
Funktioniert mit: Edge Browser
Foto: LI CHAOSHU_shutterstock

01Windows-Features aktivieren

Aufgrund der engen Verzahnung zwischen Microsoft-Browser und Betriebssystem wundert es kaum, dass Grundlage für den erweiterten Schutz eine Funktion von Windows 10 ist. Allerdings ist sie in einer Standardinstallation nicht enthalten. Deshalb besteht der erste Schritt darin, sie nachzurüsten.

Tippen Sie dazu am besten im Suchfeld neben dem Startmenü den Text Windows-Features ein. Sobald der Eintrag Windows-Features aktivieren oder deaktivieren erscheint, wählen Sie ihn aus. Es öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie nach unten bis zu Windows Defender Application Guard scrollen. Setzen Sie ein Häkchen in die zugehörige Checkbox und bestätigen den Dialog mit OK. Kurze Zeit später hat Windows die entsprechenden Änderungen vorgenommen und verlangt zum Abschluss einen Neustart des Rechners.

02Application-Guard-Fenster nutzen

Wenn Sie anschließend Microsoft Edge starten, hat sich zunächst einmal an der Oberfläche nichts geändert. Erst nachdem Sie im Browser oben rechts neben der Adresszeile auf die drei Punkte klicken, erscheint der neue Menüeintrag Neues Application Guard-Fenster.

Wählen Sie diese Option aus, öffnet sich ein weiteres Browser-Fenster. Es hebt sich von einem normalen Edge-Fenster durch eine rote Linie über dem Registerkarten-Bereich oben sowie den Schriftzug Application Guard links neben dem Start-Tab ab.

03Einstellungen im virtuellen Browser-Fenster vornehmen

Einstellungen im virtuellen Browser-Fenster lassen sich bis auf wenige Punkte (zum Beispiel Adobe Flash Player verwenden und Karten speichern in den erweiterten Einstellungen) nicht durchführen. Laut Hinweis im Programm sollen im normalen Edge vorgenommene Anpassungen aber im geschützten Fenster übernommen werden.

04Einschränkungen des Application-Guard-Fensters beachten

In dem Zusammenhang fiel allerdings unangenehm auf, dass im Application-Guard-Fenster die Default-Startseite mit dem persönlichen Newsfeed geöffnet wurde, obwohl in Edge eine leere Seite eingetragen war. Über eine zunächst kaum ins Auge fallende Option lässt sich der Feed direkt auf der Startseite aber trotzdem ausblenden.

Während einer Application-Guard-Sitzung heruntergeladene Dateien landen ebenfalls in einem virtuellen Bereich, der von außen nicht erreichbar ist. Um auf ihn zuzugreifen, wechseln Sie über das Hub-Symbol rechts neben der URL-Leiste zum Eintrag Downloads. Dann folgen Sie dem Link Ordner öffnen. In einem Windows-Explorer-Fenster sehen Sie jetzt die spezielle Application-Guard-Umgebung mit dem Verzeichnis Downloads, in dem sich die betreffenden Files befinden. (hal)