Micron und Hynix - Neue Übernahmegespräche

Der angeschlagene Chipproduzent Hynix hat mit Konkurrent Micron erneut Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit geführt. Bei dem Treffen an Weihnachten sei man entscheidend vorangekommen, heißt es.

Unklar bleibt allerdings, wie weit die Zusammenarbeit reicht. In Branchenkreisen wird spekuliert, dass der US-Hersteller Micron den durch die niedrigen Speicherpreise gebeutelten Konkurrenten ganz übernehmen könnte. Denkbar sei aber auch, dass einzelne Werke von Hynix an Micron verkauft werden. Erste Gespräche wurden anfangs des Monats geführt, wir berichteten.

Allein die Ankündigung des Hynix Chefs Park Chong-sup, dass man aufgrund der fruchtbaren Gespräche eine Absichtserklärung unterzeichnen werde, hat die Hynix-Aktie zwischenzeitlich um 15 Prozent steigen lassen.

Durch eine Zusammenarbeit könnten die Speicherhersteller Micron und Hynix zumindest bei der Produktionskapazität an Marktführer Samsung vorbeiziehen. Micron und Hynix liegen derzeit auf Platz zwei und drei der Speicherproduzenten.

Allerdings ist ein großes Produktionsvolumen bei Speicherchips wegen der niedrigen Preise derzeit eher eine Last. Marktbeobachter vermuten, dass Micron durch eine mögliche Übernahme mehr Kontrolle über die Preise erlangen will.

Die in finanziellen Schwierigkeiten steckende südkoreanische Hynix dagegen muss sich Kapital besorgen und wird von den Kreditgebern und Aktionären unter Duck gesetzt. Der Schuldenberg von Hynix ist durch die gesunkenen Speicherpreise auf 6,8 Milliarden US-Dollar angewachsen. (uba)