Micron und Hynix: Fusion gescheitert?

Die Übernahme des angeschlagenen Chipherstellers Hynix durch Micron droht zu scheitern. US-Medienberichten zufolge haben die beiden Unternehmen ihre Gespräche abgebrochen und derzeit keine weiteren Treffen vereinbart.

Ein Micron-Sprecher hat dies gegenüber der Online-Ausgabe des US-Wochenblatts "Electronic Buyers News" (EBN) bestätigt. Die Gründe für den Abbruch der Verhandlungen nannte er nicht. Marktbeobachter vermuten, dass sich die beiden Unternehmen nicht auf den Kaufpreis für die DRAM-Sparte von Hynix einigen konnten.

Wie berichtet, hatte Micron rund fünf Milliarden US-Dollar geboten - wohl zu wenig für die Kreditgeber von Hynix. Das Unternehmen hat mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen und wird daher von seinen Gläubigern unter Druck gesetzt. Der Schuldenberg ist durch die gesunkenen Speicherpreise auf 6,8 Milliarden US-Dollar angewachsen. Ziel der Kreditgeber dürfte sein, dass Micron die gesamten Verbindlichkeiten übernimmt. Damit wäre der verbleibende Rest von Hynix praktisch schuldenfrei.

Unklar ist, ob der Abbruch der Verhandlungen das endgültige Scheitern der Übernahme bedeutet. Der Micron-Sprecher jedenfalls sagte, es gebe "derzeit" noch keinen Termin für ein weiteres Gespräch. Ein Hintertürchen steht also noch offen. Durch eine Fusion würden die beiden Speicherhersteller zumindest bei der Produktionskapazität an Marktführer Samsung vorbeiziehen. Micron und Hynix liegen derzeit auf Platz zwei und drei der Speicherproduzenten. (jma)