Media Center - Windows im Wohnzimmer

Deutschland tickt anders

Doch was für die Welt gilt, muss nicht für Deutschland gelten. So beurteilt Jürgen Thiel die künftige Situation hier zu Lande etwas skeptischer als manch anderer aus der Branche. Seiner Ansicht nach wird unter den potenziellen Kunden für das Digital-Home-Konzept im nächsten Jahr noch Zurückhaltung herrschen. Erst ab 2005 hofft er auf ein signifikantes Neugeschäft, ohne jedoch genauere Prognosen über das angestrebte Volumen des neuen Geschäftsfeldes abzugeben.

Selbst die PC-Anbieter, die Microsofts Windows XP Media Center unterstützen, zeigen sich nicht durchgehend euphorisch. Nur wenige Hardware-Hersteller stellten pünktlich zum deutschen Media-Center-Start entsprechende PCs vor. Zu den prominentesten "Bekennern" gehören Toshiba und Fujitsu Siemens Computers (FSC).

FSC hat auch schon einschlägige Erfahrungen mit seinem Activy-Programm und versucht nun, dieses in Kombination mit dem Scaleo Media Center im Doppelpack an den Mann zu bringen. Während das Activy Media Center, das über einen integrierten digitalen Videorekorder verfügt (optional auch einen DVD-Brenner), seinen Platz im Wohnzimmer einnehmen soll, hat FSC dem Scaleo in dieser Kombination eher die Rolle des Arbeitstieres zugedacht, das im Hintergrund (etwa dem Arbeitszimmer) Musik, Bilder oder Videos bearbeitet und die fertigen Daten an den attraktiven Bruder im Wohnzimmer weiterleitet. Das kann entweder kabelgebunden oder drahtlos geschehen.

Aber auch die Solo-Nutzung des Scaleo als Media-Center ist möglich. Da der Scaleo jedoch wie ein PC aussieht, werden wohl nur technikbegeisterte Kunden das Gerät prominent im Wohnzimmer platzieren. Alternativ zu den klassischen Privatanwendern richtet sich die Werbung für den Scaleo deshalb auch an den kleinen Business-Kunden.