Partitionen verwalten mit dem LVM

Linux: Partitionsverwaltung mit dem Logical Volume Manager

LVM-Versionen

Versionen: Es gibt momentan zwei LVM-Versionen: 1 und 2. In Kernel 2.4 ist LVM1 integriert, in Kernel 2.6 LVM2. Auch im aktuellen 2.4-Kernel ist zum Teil schon LVM2 verfügbar. Beispielsweise können Sie unter SUSE 9.0 sowohl LVM1 als auch LVM2 nutzen. Wenn Sie LVM2 nutzen möchten, müssen Sie lediglich darauf achten, dass Sie die LVM2-Tools verwenden (Paket lvm2).

Die internen Änderungen zwischen LVM1 und LVM2 betreffen einerseits ein Kernelmodul (lvm-mod bei LVM1, dm-mod bei LVM2), andererseits das Format der Konfigurationsdateien, die Metadaten über die durch LVM verwalteten Datenmengen enthalten. Für LVM-Anwender hat sich hingegen nur wenig geändert. Zur Konfiguration und Administration werden weiterhin diverse lv-, pv- und vg-Kommandos verwendet.

Laut Dokumentation ist LVM2 abwärtskompatibel zu LVM1, d. h., dass LVM1-Systeme weiter ohne Änderungen genutzt werden können. Für die umgekehrte Richtung gilt das aber nicht! Vorhandene LVM1-Datenmengen (volume groups, siehe das Glossar etwas weiter unten) können mit vgconvert -M2 vgname in das LVM2-Format konvertiert werden. Ich habe allerdings weder die Kompatibilität noch die Konversion von LVM1 nach LVM2 selbst getestet.

Ob Ihre Distribution LVM2 unterstützt, können Sie mit lvm version feststellen. Gegebenenfalls müssen Sie vorher die LVM2-Tools installieren und das Kernelmodul dmmod laden. Dieses Modul stellt den so genannten Device-Mapper zur Verfügung, auf dem LVM2 aufbaut.

root# modprobe dm-mod
root# lvm version
LVM version: 2.00.07 (2003-09-16)
Library version: 1.00.05-ioctl-cvs (2003-09-01)
Driver version: 4.0.1

Konfigurationshilfen: Dieser Abschnitt beschreibt die manuelle Konfiguration von LVM. Manche Distributionen erleichtern diese Arbeit mit eigenen Konfigurations-Tools. Deren Anwendung setzt aber voraus, dass Sie verstehen, was Sie tun. Insofern ist es durchaus eine gute Idee, zuerst einmal ein bisschen mit LVM zu experimentieren.

Red Hat/Fedora: LVM kann bereits während der Installation konfiguriert werden. Danach sind Sie allerdings auf sich selbst gestellt und müssen zur weiteren LVM-Administration die in diesem Abschnitt vorgestellten Kommandos verwenden.

SUSE: Auch hier kann ein LVM-System schon während der Installation eingerichtet werden. Im laufenden Betrieb sind Veränderungen mit dem YaST-Modul SYSTEM|LVM möglich. Beachten Sie, dass bei Größenänderungen nur die logicalvolumes geändert werden, nicht aber die darauf eventuell enthaltenen Dateisysteme. Deren Größe müssen Sie bei Verkleinerungen vor der Verwendung des YaST-Moduls, bei Vergrößerungen nachher selbst verändern.

Dieser Abschnitt gibt eine erste Einführung in die Funktion und Konfiguration von LVM2. Den entsprechenden LVM1-Abschnitt aus der sechsten Auflage dieses Buchs finden Sie auf meiner Website als PDF-Dokument:
http://www.kofler.cc/linux.html
Zahlreiche weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.sistina.com/products_lvm.htm
http://tldp.org/HOWTO/LVM-HOWTO/
http://litefaden.com/lite00/lvm/lvm-howto-de.html

Eine interessante Alternative zu LVM ist EVMS (Enterprise Volume Management System), ein von IBM unterstütztes Open-Source-Projekt. EVMS geht über die Funktionen von LVM hinaus und bietet darüber hinaus eine ausgezeichnete Benutzeroberfläche zur Konfiguration und Administration. Zu EVMS gibt es ein LVMPlugin, das eine Kombination von LVM und EVMS ermöglicht. EVMS ist allerdings nicht in den Standardkernel integriert und setzt momentan voraus, dass Sie den Kernel selbst patchen und neu kompilieren. (Möglicherweise werden einzelne Distributionen in Zukunft mit einem EVMS-kompatiblen Kernel ausgeliefert oder EVMS wird in Kernel 2.7.n integriert.).
Weitere Informationen gibt es unter: http://evms.sourceforge.net/