Kosten sparen mit HTTP-Kompression

Vorteil: Schneller surfen

Abgesehen von der eingesparten Bandbreite hat das Ausliefern von komprimierten Seiten einen weiteren Vorteil: Es geht nicht nur ums Geld. Komprimierte Seiten sind deutlich kleiner als ihre unkomprimierten Originale. Das bedeutet, dass weniger Daten pro Seite transportiert werden müssen. Und das wiederum heißt, dass die Seite schneller beim Client ist. Der Surfer sieht die Inhalte also viel eher und hat seinen ersten Eindruck von der Webseite deutlich früher. Denn wenn nur noch ein Viertel der Daten transportiert werden muss, ist die Seite auch vier Mal schneller im Browser geladen. Das stimmt natürlich nicht ganz, denn die anderen Elemente der Seite, zum Beispiel Bilder, müssen ja auch noch geladen werden. Allerdings: Die Bilder sind vielleicht schon beim Client - und wenn die Haltbarkeitszeiten für die Bilddaten richtig gesetzt sind, fällt die Ladezeit für die Bilder nicht weiter ins Gewicht.

Eine schneller ausgelieferte Seite freut aber nicht nur den Surfer, sondern ebenso den Site-Administrator. Denn sein Vorteil ist, dass der eigene Server mehr Surfer verkraften kann. Wird eine Seite schneller ausgeliefert, wird der zugehörige HTTP-Dämon (unter NT der zugehörige Thread) früher beendet, und die belegten Sockets werden schneller wieder frei. Das bedeutet letzten Endes je nach Zugriff, dass der Rechner auch weniger Last zu verkraften hat. Beim Ausliefern komprimierter Webseiten handelt es sich also um eine Tuning-Maßnahme für Webserver, die dem Betreiber nebenher noch Geld für die belegte Bandbreite spart.

So viel zur Theorie. Ob die Server-Last in der Praxis durch die Auslieferung komprimierter Seiten tatsächlich verringert wird, ist von einigen weiteren Faktoren abhängig. Aber selbst wenn man nur Geld für die Bandbreite spart und dem Surfer ein besseres Surfverhalten geboten wird: Das Komprimieren lohnt sich auf jeden Fall.

Damit wäre der erste Faktor angesprochen, von dem die tatsächliche Lastersparnis abhängt: Man darf nämlich nicht vergessen, das die Seiten erst einmal komprimiert werden müssen - und das erzeugt seinerseits zunächst einmal Last auf dem Rechner. Wie viel, hängt davon ab, ob einmal komprimierte Seiten zwischengespeichert werden können und nicht wieder komprimiert werden müssen. Ob das überhaupt geht, ist vom verwendeten Server beziehungsweise den verwendeten Zusatzprodukten abhängig.