Kombinierte Kraft

Symmetrische Reihenfolge bei den Latenztests

Die ersten Tests, die mit diesen Switches durchgeführt wurden, sind die Durchsatz- und Latenztests nach den RFCs 1242, 1944 und 2544. Bei diesen einfachen Untersuchungen wird immer eine "Eins-zu-eins"-Konfiguration mit 20 Ports in bidirektionaler Richtung verwendet. Die Reihenfolge legten wir dabei symmetrisch an, das bedeutet, dass der erste Port des Ixia-Testers auch mit dem ersten Port 1 des jeweiligen "DUTs" (Device Under Test) verbunden wurde. Im ersten Testlauf wurde dabei der DES-3624i als Einzelkomponente untersucht. Die Testdauer betrug zehn Sekunden bei einer Geschwindigkeit von 100 MBit/s und typischen Frame-Größen von 64, 128, 512, 1024, 1280 und 1518 Byte für die übertragenen Datenpakete.

Es wurden insgesamt zwei unterschiedliche Durchsatzkonfigurationen getestet: Beim ersten Durchlauf wurde die Senderichtung der Frames so gewählt, dass immer direkt benachbarte Ports Frames untereinander austauschten (bidirektional). Da wir feststellten, dass dieser Switch anscheinend seine 20 Fast-Ethernet-Ports in drei Baugruppen unterteilt, wurde dann eine zweite Konfiguration untersucht. Da erfahrungsgemäß Performance-Schwächen zwischen den verschiedenen Baugruppen auftreten können, haben wir die Testkonfiguration beim zweiten Durchlauf so konfiguriert, dass der bidirektionale Datenfluss zwischen den Ports 1 und 5, 2 und 6, 3 und 13 und so weiter generiert wurde.

Die Testergebnisse waren mit beiden Konfigurationen sehr positiv: Während es bei der ersten Konfiguration keinerlei Mängel oder Abweichung zu verzeichnen gab, traten zwar beim Baugruppen-übergreifenden Verkehr leichte Einbußen auf, die aber so gering waren, dass sie im täglichen Einsatz keinerlei Einfluss haben werden. Direkt an diesen Test anschließend wurde die Einzelkomponente DES-3624i auf ihr Latenzverhalten hin untersucht. Auch hier wurde eine Übertragungsgeschwindigkeit von 100 MBit/s gewählt, während die Testdauer 30 Sekunden betrug.

Da in einer Überlastsituation Frames verworfen werden, kann so nur ein nicht reproduzierbares Ergebnis entstehen. Daher werden die so genannten "Latency"-Tests mit verschiedenen Belastungen in den Abstufungen 90, 99 und schließlich 100 Prozent (Volllast) durchgeführt. Die bei diesem Test erzielten Ergebnisse waren sowohl bei der Verwendung von 20 Fast-Ethernet-Ports als auch bei der Übertragung von einem Fast-Ethernet-Port auf einen Gigabit-Port (siehe hierzu auch die Grafik in Bild 1) sehr gut. Zwar ergaben sich bei beiden Untersuchungen erhöhte Werte bei der maximalen Durchsatzrate, aber alle anderen gemessenen Latenzzeiten waren sehr klein. Zudem ein permanenter Durchsatz von 100 Prozent unter realen Bedingungen eher unwahrscheinlich ist.

Die Untersuchungen wurden natürlich noch interessanter, als wir die entsprechenden Testgeräte als Stack-Verbund einsetzten. Die Skizze in Bild 2 zeigt den von uns verwendeten Aufbau: Dabei wurden die Geräte DES-3624i (Master) und DES-3624 (Slave) über zwei SCSI-2-Schnittstellen zu einem Stack zusammengeführt.

Um die Performance der Stack-Verbindung zu testen, verteilten wir von den 20 vorhandenen Ixia-Ports je zehn auf den Master und zehn auf den ersten Slave. Anschließend wurde die gleiche Konfiguration auch mit dem zweiten Slave getestet. Die Ethernet-Ströme legten wir symmetrisch an. Dadurch kam eine bidirektionale Flussrichtung zwischen dem ersten Port des Masters sowie Port 1 des Slaves, beziehungsweise dem zweiten Port des Masters sowie Ports 2 des Slaves und so weiter zustande. Bei den dann durchgeführten Durchsatztest wurden wiederum sehr gute Werte erzielt. Das zeigt deutlich, dass der D-Link-Switch auch bei Verwendung einer SCSI-Verbindung praktisch "Wire Speed" ermöglicht. Es entstehen also durch den Einsatz des Stacks keinerlei Nachteile im Vergleich zu Einzelkomponenten. Die gleiche Feststellung konnten wir auch bei der Untersuchung der Latenzzeiten dieses Geräteverbundes machen.