Kampf der Systeme

W-CDMA ist technisch überlegen

Trotz des Vorsprungs von CDMA 2000 sehen die Experten die Zukunft der Mobilfunksysteme in GSM und UMTS. Dies hat mehrere Gründe. So bietet das hauptsächlich implementierte CDMA-2000-System 1xRTT zwar theoretisch Bruttodatenraten von 635 kBit/s. Tatsächlich unterstützen 1x-Netze aber derzeit nur 307 kBit/s, Endgeräte sogar nur 144 kBit/s. Wichtiger als die tatsächlich verfügbare Bandbreite ist jedoch die Tatsache, dass das System schnell an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit stößt. Während die UMTS-Weiterentwicklung High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) bis zu 10 MBit/s erreichen soll, kann CDMA2000 theoretisch nur noch bis 3,1 MBit/s erweitert werden. Der Preis für diese Bandbreitenerhöhung ist außerdem hoch. Der nächste Schritt - 1xEV-DO - besteht nämlich aus einem Overlay-Netz, das einen Datentransfer im Downlink bis zu 2,4 MBit/s ermöglichen soll. Die Investitionen in die Infrastruktur sind damit erheblich größer als bei der Migration von GSM/GPRS zu UMTS. Die Reservierung eines eigenen Carrier-Kanals für den Daten-Downlink verschwendet außerdem Bandbreite (siehe Grafik). Der Standard ist inkompatibel zu 1xRTT und macht neue Endgeräte mit Dual-Mode-Funktion notwendig. Ein weiteres Problem liegt im Synchronmodus des Systems. Um die Zellen synchronisieren zu können, müssen diese Informationen aus dem Global Positioning System (GPS) erhalten. Hierfür muss eine Sichtverbindung zu den Satelliten bestehen. Bei Zellen in Gebäuden oder bei ungünstigen Wetterlagen (Nebel, Smog) kann die Verbindung abreißen, womit die Synchronisation und damit die Funktionsfähigkeit des Systems gefährdet wäre. W-CDMA arbeitet dagegen asynchron und ist damit von GPS unabhängig.