Jetzt mit 64 Bit: Pentium 4 660 & 3,73 GHz XE im Test

Fazit: AMD

Bei den neuen Intel-Prozessoren wird jetzt stets viel über "Features" geschrieben. Zu Recht, denn SpeedStep, EM64T und die XD-Technologie sind sinnvolle Funktionen. Das wird wohl den einen oder anderen AMD-Strategen ärgern, ebenfalls zu Recht. Denn der Athlon 64 beherrscht all die beschriebenen Features schon seit seinem Debüt: PowerNow! zum Stromsparen, die Enhanced Virus Protection zum Schutz vor Buffer Overflows und vor allem die AMD64-Technologie.

Doch zurück zu den Wurzeln "klassischer Prozessortests", der Performance. AMDs Highend-Modell Athlon 64 FX-55 steht insgesamt mit dem Pentium 4 3,73 GHz Extreme Edition auf einer Stufe. Dabei entscheidet der AMD64-Prozessor alle grafikintensiven Applikationen eindeutig für sich. Bei den Systemleistungs-, Integer- und Floating-Point-Benchmarks muss der FX-55 die Extreme Edition dagegen ziehen lassen. Ähnlich verhält es sich zwischen dem Athlon 64 4000+ sowie seinen Hauptkonkurrenten Pentium 4 570J und 660.

Etwas überraschend war der "Performance-Schub" der Athlon-64-CPUs bei den DirectX- und OpenGL-Benchmarks aber doch. Gegenüber unseren letzten CPU-Benchmarks, bei denen die Athlon-64-Prozessoren noch auf ein VIA-K8T800-Pro-Mainboard mit AGP-8x-Steckplatz setzten, legen die Prozessoren mit der nForce4-PCI-Express-Lösung nochmals deutlich zu. An besseren Speicher-Transferraten liegt es nicht, die sind durch den in den CPUs integrierten Memory Controller nur minimal besser geworden. Tatsächlich profitiert der Athlon 64 von der PCI-Express-Grafikkarte.

So mussten die Athlon-64-CPUs bisher mit der AGP-Variante der GeForce 6800GT Vorlieb nehmen (gleiche Speicheraustattung und Taktfrequenzen wie das PCI-Express-Modell). Natürlich waren damals (Juni 2004) auch die ForceWare-Treiber älter, die wurden aber auch bei der Intel-PCI-Express-Plattform verwendet. Die Athlon-64-CPUs profitierten durch den Plattform- und Treiberwechsel prozentual mit einem deutlich höheren Performance-Sprung als die Intel-CPUs. Beispielsweise arbeitet der Pentium 4 570J beim 3Dmark03 mit frischem Grafiktreiber (ForceWare 67.66) und BIOS nur 4,1 Prozent schneller. Der Athlon 64 FX-55 beschleunigt um 8,5 Prozent.

Damit können die Athlon-64-Prozessoren ein Vorbeiziehen der neuen Pentium-4-Modelle noch einmal verhindern. Den Vorsprung an Funktionalität haben die AMD64-CPUs allerdings eingebüßt. (cvi)