Herausforderungen für Recruiter

IT-Headhunter wollen sich mit Qualität behauten

Auftraggeber und Bewerber werden erst genommen

Alle vier Berater eint das Bemühen, Auftraggeber und Bewerber ernst zu nehmen, damit erstere ihre Position richtig besetzen können und zweitere das Gefühl haben, im gewünschten Unternehmen gelandet zu sein - was nicht immer ein leichtes Unterfangen ist.

Fuchs hält sich zugute, dass er aufgrund seiner Führungspositionen in unterschiedlichen SAP-Firmen auf ein großes Netzwerk zurückgreifen kann. "Ich kenne Profis, die in keinem elektronischen Netzwerk angemeldet sind"; in Xing oder Linkedin zu recherchieren sei keine Kunst, das überlasse er anderen. "Die richtig Guten findet man dort nicht", ist er überzeugt. Er selbst habe sich sein eigenes soziales Netzwerk im Laufe seines gesamten Berufslebens aufgebaut und verfüge nun über Kontakte zu mehreren tausend SAP-Fach- und Führungskräften in Beratungsunternehmen und bei SAP-Anwendern. Weiteres wichtiges Qualitätskriterium sei für ihn, dass er sich als "Teil der Community" sieht, dass er Fachveranstaltungen besucht, Fachartikel in verschiedenen Medien veröffentlicht, sich ständig mit SAP-Experten austauscht, um so seine Fachkompetenz aktuell zu halten.

Jürgen von der Heyden wünscht sich mehr Vertrauen von seinen Kunden.
Jürgen von der Heyden wünscht sich mehr Vertrauen von seinen Kunden.
Foto: Jürgen von der Heyden

Fuchs sagt selbstbewußt, er wolle "einen Impuls setzen"; alles, was ihn als auftraggebenden Manager früher bei Headhuntern genervt hat, wolle er auf keinen Fall wiederholen. Er wünscht sich eine klare Jobbeschreibung vom Auftraggeber, wolle inhaltlich über die zu besetzende Position reden und die ganze Abwicklung möglichst transparent gestalten. Von der Heyden und Söhngen sehen sich als Berater des Kunden - "von der ersten Minute einer Personaldiskussion bis zum Ende der Suche". Zum einen legen sie ihre ganzen Prozesse offen und sind für den Auftraggeber transparent, wie sie versichern. Zum anderen finden mit den Bewerbern ausführliche Gespräche statt, und jeder wird einem ausführlichen Check unterzogen.

Und diesen Richtigen finde man nur, wenn man proaktiv agiere und die Kandidaten direkt "in einem persönlichen Gespräch für die Aufgabe motiviert". Gerade die richtige Ansprache dieser Guten zeichne einen professionellen und erfahrenen Berater aus, weiß Hildegard Freund. Die Topkandidaten erhielten genug Angebote, zeigen sich auch oft genervt von den vielen Headhunter-Anfragen und müssen mit viel Fingerspitzengefühl für eine neue Herausforderung begeistert werden. Und aufgrund seiner langjährigen Erfahrung könne ein guter Berater dem Kandidaten Chancen aufzeigen, an die er zunächst gar nicht gedacht habe, wie etwa einen Branchenwechsel oder auch einen Wechsel in einen anderen Themenbereich.