Konkurrenzkampf bei portablen Spieldevices

iPhone und iPod Touch setzen Nintendo zu

Apple übt mit seinen Geräten iPhone und iPod Touch immer mehr Druck auf Nintendo aus. Die Smartphones nehmen dem bisherigen Marktführer mit seiner Handheld-Konsole Nintendo DS immer mehr Marktanteile weg.

Apple-Geräte hat sich klar zum Wettbewerb mit Nintendo DS und Sonys PSP bekannt, wie Marketingchef Phil Schiller schon im September verdeutlichte. Die portablen Konsolen hätten zunächst cool gewirkt, könnten aber jetzt nicht mehr mit iPhone und iPod Touch mithalten, so Schiller. Bislang hat sich Nintendo im Bereich der Handheld-Konsolen immer gut geschlagen, doch die gestiegene Konkurrenz durch Smartphone-Games hat Spuren hinterlassen. Wie das Wall Street Journal berichtet, musste Nintendo in der ersten Hälfte des Fiskaljahres ein Minus von 52 Prozent verkraften, da sich neben Wii auch die DS-Geräte nur mehr mäßig verkauften.

Aus Sicht von Nintendo-Präsident Satoru Iwata gibt es keinen Konkurrenzkampf zwischen seinem Unternehmen und Apple. Die portablen Konsolen würden Spielerlebnisse bieten, mit denen Smartphones nie mithalten könnten, so Iwata. Allerdings räumte er unlängst laut WSJ-Bericht im Zuge eines firmeninternen Events auch ein, dass sich Nintendo von Videospielangeboten auf Handys klar differenzieren und vermitteln müsse, warum für portable Software und Hardware Geld gezahlt werden soll.

Die Markforscher von DFC Intelligence gehen davon aus, dass sich der Markt für portable Konsolen wie DS und PSP allmählich gesättigt hat und Apple-Produkte in den kommenden fünf Jahren das Feld übernehmen werden. "Das iPhone und der iPod Touch haben sicher das Potenzial, sich auf lange Sicht zu ernsthaften Konkurrenten für Nintendo DS und PSP zu entwickeln", meint auch Eugen Knippel, Marketingleiter beim Spielepublisher Ubisoft Austria. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei der Druck auf Nintendo aber noch nicht ganz so groß.

Analysten rechnen für das kommenden Jahr mit einer komplett neuen Handheld-Plattform von Nintendo. Bisher hatte der Videospielkonzern seit dem Start im Jahr 2004 immer wieder kleinere Überarbeitungen am DS vorgenommen - etwa die Einführung größerer Bildschirme sowie ein schlankeres Modell der portablen Konsole.

Laut Iwata wird es solange keine Handy-Funktionen für Nintendos Handhelds geben, bis es ein Geschäftsmodell gibt, bei dem die Kunden keine monatlichen Telefongebühren, sondern direkt für das Datenaufkommen bezahlen. "Mein Job ist es, das Potenzial in Dingen zu entdecken, das andere nicht sehen können", so der Nintendo-Präsident. Darin müssten dann Resourcen investiert und Hits daraus gemacht werden, bevor es irgendjemand anderes tut. (pte/ala)