Investmentfirma bietet für Iridium

Das New Yorker Investmentunternehmen Castle Harlan hat nach US-Berichten 50 Millionen US-Dollar für das Equipment des bankrotten Satellitensystems Iridium geboten. Stimmt das Konkursgericht dem Vorschlag zu, plant die Bank einen neuen Satellitendienst zu gründen.

Das Angebot umfasst neben den Satelliten auch die Niederlassung und alle Markenrechte. Ab dem Zeitpunkt der Zustimmung des Konkursgerichts fließen zusätzlich 900.000 US-Dollar pro Monat an Iridium, bis eine neue Firma gegründet ist. Den Hauptinvestoren der spektakulären High-Tech-Pleite würde die Investmentfirma einen Anteil von fünf Prozent an einem neuen Unternehmen zusichern. Das beträfe vornehmlich Motorola. Der Elektronikkonzern hält derzeit als einer der letzten Service-Anbieter das Iridium Fähnchen hoch. Die meisten privaten Anbieter des Satellitenmobilfunks haben den Service eingestellt. Das Konkursgericht muss jetzt innerhalb von 45 Tagen über das Angebot entscheiden.

Ende März hatte das Iridium-Satellitensystem offiziell Konkurs angemeldet, nachdem sich keine Bieter für das bankrotte System fanden. Das Netz war für über fünf Milliarden Dollar aufgebaut worden und hat 66 Satelliten und acht Ersatzsatelliten im All. Die Satelliten sollten wegen der Pleite aus ihrer Umlaufbahn gebracht werden und in der Erdatmosphäre verglühen.

Castle Harlan ist nicht das erste Unternehmen, das nach dem Bankrott ein Angebot für das Satelliten-System macht. Das Medienunternehmen Merrit Studios hatte ebenfalls einen Vorschlag unterbreitet. Statt den Dienst für satellitenbasierte Mobiltelefone zu nutzen, wollten die Merrit Studios das Netz zur Datenübertragung verwenden und dabei eine selbst entwickelte Kompressionstechnik einsetzen. Ein direktes Kaufangebot machten die Merrit Studios nicht. Ein weiterer Vorschlag stammt von der Internetfirma hotJump, die die Satelliten für mobilen E-Commerce nutzen will. (uba)