Internetwirtschaft boomt weiter

Für die Studie wurden Anfang 2007 rund 4300 Unternehmen mit mindestens fünf Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe und in ausgewählten Dienstleistungsbranchen befragt.

So gut wie alle Unternehmen in Deutschland (98 Prozent) haben mittlerweile Zugang zum Internet. Dabei hätten auch die kleinen Unternehmen, die vor drei Jahren hinsichtlich der Einrichtung von Internetanschlüssen noch vergleichsweise zurückhaltend waren, aufgeholt, teilt das ZEW mit. Zudem haben immer mehr Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz Zugang zum Internet. Ende 2004 waren es noch 48 Prozent, heute sind es 54 Prozent. Die Branchen EDV und Telekommunikation, technische Dienstleister sowie Banken und Versicherungen sind dabei Vorreiter.

78 Prozent der Unternehmen wickeln ihren Einkauf entweder vereinzelt oder regelmäßig über das Internet ab. Gegenüber dem Jahr 2004 ist dies eine Steigerung von 9 Prozentpunkten, verglichen mit 2002 entspricht es sogar einer Zunahme von 17 Prozent.

Ebenfalls kontinuierlich zugenommen hat der Vertrieb über E-Commerce. Vertrieben vor fünf Jahren lediglich knapp zwei Fünftel der Unternehmen ihre Leistungen via Internet, sind es heute 54 Prozent. Dabei überwiegt der B2B-Vertrieb mit 45 Prozent deutlich den Vertrieb an Privatkunden (B2C) mit 30 Prozent. Zugleich ersetzt das Internet zunehmend ältere Systeme des elektronischen Warenhandels wie Electronic Data Interchange (EDI). Nur mehr 23 Prozent der Unternehmen nutzen EDI. Das sind sechs Prozentpunkte weniger im Vergleich mit 2002.

Bei der Art der Anbindung ans Internet vollzieht sich ein Wandel vom Modem oder ISDN hin zu DSL und Standleitung. Seit 2002 ist der Anteil der Unternehmen, die breitbandige Anschlüsse verwenden, von 49 Prozent auf 86 Prozent deutlich gestiegen. Analoge Modems und ISDN-Anschlüsse sind noch vergleichsweise häufig in kleinen Unternehmen zu finden. Unternehmen ab 250 Beschäftigten nutzen dagegen oft auch den UMTS-Standard, um online zu gehen. Alternative Anbindungen wie Satellit, Powerline oder WIMAX werden bislang nur selten eingesetzt. (dsc)