Intels neue Centrino-Plattform

High-Definition-Audio

Mit der Einführung der 915er Chipsatz-Familie ersetzt Intel den veralteten AC97-Standard durch den High-Definition-Standard, Codename Azalia, als integrierte Audio-Lösung. Diese ermöglicht jetzt Multi-Channel-Audio bei 192 kHz und 32 Bit mit entsprechenden Audio-Codecs - anstatt wie bisher 96 kHz und 20 Bit. Der HD-Audio-Standard verarbeitet simultane oder separat ankommende (SDI) oder ausgehende (SDO) multiple, serielle Audio-Streams. Die theoretische Bandbreite beträgt bei SDO 48 Mbit/s und bei SDI 24 Mbit/s. Dagegen begnügt sich AC97 mit einer Bandbreite von 11,5 Mbit/s im Single-Stream-Modus. Für Notebooks entscheidender ist die Unterstützung des Powermanagements durch HD-Audio. So darf sich jetzt die CPU während Audio-Aktivitäten im energiesparenden C3-Status befinden.

Um den Umgang mit Audio-Geräten am Notebook zu vereinfachen, besitzt HD-Audio eine Geräte-Erkennung. Sie soll eine Plug-and-Play-Fähigkeit der Audio-Funktionen des Notebooks beim Anschließen eines Audio-Geräts garantieren. Die so genannte Acoustic Device Detection erkennt, ob sich ein Stecker in der Audio-Buchse befindet. Sie ist in der Lage, das angeschlossene Gerät durch eine Messung der elektrischen Charakteristik des Steckertyps zu erkennen. Zusätzlich kann die Re-Tasing-Funktion mittels eines Pin-Complex die DACs und ADCs für jeden Audio-Anschluss individuell zuweisen und modifizieren. Damit soll ein umständliches Umstöpseln der Audio-Stecker künftig entfallen. Für Notebook-Besitzer mit einer in der Regel begrenzten Anzahl an Audio-Konnektoren bleibt der Nutzwert begrenzt.

Ob dieses Feature tatsächlich von den Notebook-Herstellern umgesetzt wird, bleibt offen. Bei Desktop-Mainboards mit High-Definition-Audio hinkt die Praxis der Theorie hinterher. Ein externer Audio-Codec ist nach wie vor erforderlich, die bekannten Hersteller wie beispielsweise Realtek bieten entsprechende Lösungen an.