Intel steigt in Polymerspeicher ein
Der Einstieg war Intel 11,2 Millionen Mark wert. Dabei hat der Prozessorhersteller das Recht, seinen Aktienanteil auf 13 Prozent auszubauen. TFE stellt Speichertechnologien auf Basis von dünnen Polymerfilmen her. Als eines der Ziele des Abkommens nennen Intel und TFE die gemeinsame Entwicklung von Speichermodulen, in die sich die Polymerfilme integrieren lassen. Die Option, sich die TFE-Polymerfilmtechik lizenzieren zu lassen, hat Intel gleich mitgekauft. Die Aktionäre von Opticom, der Mutter von TFE, müssen der Transaktion bei einer außerordentlichen Versammlung am 29. November noch zustimmen.
Der so genannte organische Speicher auf Basis von Polymeren, die auch als Grundstoff von Plastiktüten bekannt sind, könnte den Computermarkt in mehrerer Hinsicht revolutionieren und das Ende der Silizium-Ära bedeuten. Zum einen verspricht der Hersteller einen um ein Vielfaches günstigeren Preis, zum anderen braucht der Polymerspeicher als nichtflüchtiger Speicher nach der Initialisierung nicht aufgefrischt zu werden. Damit verringert sich im Vergleich zum siliziumbasierten Speicher der Energieverbrauch und die Wärmeentwicklung entscheidend. Außerdem sind die Speicherfilme ultradünn. Ein aus Polymeren gefertigtes voll funktionsfähiges Speichersandwich soll dünner, als ein Mikron sein und die Kapazität von fünf CD-ROMs pro Quadratzentimeter fassen. Eine Revolution würde die Serienreife des organischen Speichers aber auch für alle anderen Speichermedien und Peripheriegeräte bedeuten. 170 Terabyte will Opticom im Labor mit einem Polymerspeichermodul in Größe einer Kreditkarte erreicht haben. Für die ersten Serienmodelle ist eine solche Kapazität allerdings unrealistisch. Wann die TFE-Filme die Serienreife erreichen, ist noch offen. Nach Angaben der TFE-Mutter Opticom will man das Teststadium jedoch bald hinter sich haben. (uba)