Xeon und Atom werden sparsamer und schneller

Intel kündigt neue Server-CPUs für 2014 an

Intel hat im Rahmen seines Datacenter-Events in San Francisco neue Server-Prozessoren für das Jahr 2014 angekündigt. Damit soll der Wandel des Rechenzentrums hin zu einer leistungsfähigen und flexiblen "Software Defined Infrastructre" unterstützt werden.

Intels Senior Vice President Diane Bryant, verantwortlich für die Data Center and Connected Systems Group, sprach auf dem Datacenter Event in San Francisco über künftige Produkte für das Rechenzentrum. Die Infrastruktur von RZs muss laut Bryant durch intelligente Speicherlösungen, Netzwerkvirtualisierung und innovative, Rack-optimierte Serverarchitekturen flexibler, effizienter und leistungsstärker werden. Dazu beitragen soll auch eine neue Generation von Server-Prozessoren.

Neue Xeon Broadwell mit 14 nm

Erst im Juni 2013 hat Intel mit dem Xeon E3-1200 v3 seine neue Generation von Server-Prozessoren mit Haswell-Architektur vorgestellt. Die 22-nm-CPUs für den 1-Sockel-Betrieb sind für Micro- und Einstiegs-Server sowie Appliances vorgesehen.

Schrumpfkur: Intel kündigt für 2014 den neuen Xeon E3 Broadwell - inklusive SoC-Variante - sowie die Atom-Prozessoren Denverton an.
Schrumpfkur: Intel kündigt für 2014 den neuen Xeon E3 Broadwell - inklusive SoC-Variante - sowie die Atom-Prozessoren Denverton an.

Noch für das Jahr 2014 hat Intel nun einen Xeon E3 mit Codenamen "Broadwell" angekündigt. Durch die Reduzierung der Strukturbreite will Intel vor allem die Energieeffizienz weiter erhöhen. Die CPUs sind insbesondere für Multimedia-Workloads geeignet, wo viel Media-Transcoding notwendig ist. Außerdem will Intel einen "System on Chip" (SoC) basierend auf der Broadwell-Architektur anbieten. Der SoC wird laut Intel für die Bedürfnisse im Rechenzentrum entwickelt und ermöglicht eine hohe Integration und Energieeffizienz.

Atom C2000 Serie mit DDR3-1600

Auf dem Datacenter-Event zeigt Intel auch die neue Atom-Generation "Avoton". Der im Laufe des zweiten Halbjahres 2013 erwartete Avoton erhält die Bezeichnung Atom C2000 und ist für Mikroserver und Storage-Systeme (NAS) vorgesehen. Der Prozessor gilt als Nachfolger des Ende 2012 vorgestellten Atom S1200. Die Atom-C2000-CPUs verfügen über die Silvermont-Architektur und arbeiten mit bis zu acht Kernen.

Atom C2000: Die 64-Bit-CPUs nutzen die Silvermont-Architektur und können bis zu 64 GByte DDR3-1600-Speicher adressieren.
Atom C2000: Die 64-Bit-CPUs nutzen die Silvermont-Architektur und können bis zu 64 GByte DDR3-1600-Speicher adressieren.

Wie Intel jetzt bekannt gab, können zwei Kerne auf je 1 MByte L2-Cache zurückgreifen, als Speicher stehen bis zu 64 GByte DDR3-1600-SDRAM zur Verfügung - auch in einer Low-Power-Variante. Im Atom C2000 sind 16 PCI-Express-Lanes (Gen2) integriert, außerdem zwei SATA 6 Gbit/s, vier SATA 3 Gbit/s, vier Gigabit-Ethernet-Controller sowie vier USB-2.0-Schnittstellen. Die Atom-C2000-Version "Rangeley" ist für die Verwendung in Routern, Switches und Security-Appliances optimiert. Rangeley soll ebenfalls im zweiten Halbjahr 2013 auf den Markt kommen.

Neue Atom Denverton mit 14 nm

Neben den Broadwell-Xeons hat Intel auf seinem Datacenter-Event auch die Nachfolger der noch nicht verfügbaren Atom-C2000-Serie angekündigt. So gibt es noch 2014 mit dem Atom "Denverton" eine neue Generation mit 14 nm Strukturbreite. Nachdem Intel-Atom-Prozessoren lange in der Strukturbreite hinter den Core- und Xeon-CPUs hinterherhinkten, wird die Fertigungstechnologie nun zunehmend angeglichen. Intel kündigte bereits 2011 eine entsprechende Angleichung der Roadmaps an.

Um die Flexibilität, Auslastung und Servicebandbreite von Rechenzentren weiter zu steigern, arbeitet Intel zudem an einer optimierten "Rack Scale Architektur" (RSA). Ein erster Anbieter der neuen Rack-Architektur wird der Open-Cloud-Anbieter Rackspace Hosting sein, der Xeon-CPUs, Ethernet-Controller und SSDs von Intel dafür nutzt.

Big Data und Cloud-Nutzung noch gering

Aktuell nutzen erst sechs Prozent von Intels Enterprise-Kunden Big Data-Konzepte für IT-Entscheidungen. Und nur neun Prozent haben Unternehmensdaten in der Public Cloud. Desweiteren sind laut dem Hersteller 90 Prozent der Daten im Rechenzentrum unstrukturiert auf den Storage-Systemen abgelegt. Und trotz Virtualisierung liegt die Auslastung der Server in Rechenzentrum noch unter 50 Prozent im Durchschnitt. Der Wandel des Rechenzentrums hin zu einer "Software Defined Infrastructre" ist laut Managerin Bryant somit noch am Anfang. (cvi)