SAP muss bei HANA noch nachbessern

In-Memory-Technik - ein neues Datenbankzeitalter bricht an

Hana ist kein Innovationswerkzeug

Innovationspotenzial verbinden momentan allerdings nur wenige Manager mit HANA. Nur gut jeder Fünfte plant HANA als Applikations- und Betriebsplattform für neue Workloads, und lediglich knapp neun Prozent identifizieren HANA als Innovations-Showcase. Dazu kommt, dass nicht einmal jeder siebte Befragte vorhat, neue Geschäftsmodelle beziehungsweise Prozesse sowie die damit zusammenhängenden Risiken mit Hilfe von HANA zu simulieren. Das könnte daran liegen, dass viele Entscheider ihr Unternehmen noch nicht für derartige Workloads gerüstet sehen und Geschäftsmodell-Simulationen noch Zukunftsmusik sind, mutmaßen die Experten.

Ein Umdenken scheint indes in Sachen Betriebsmodell stattzufinden. Offenbar können sich immer mehr Unternehmen mit dem Gedanken anfreunden, HANA aus der Cloud zu beziehen. Nur gut 17 Prozent der Befragten gaben an, das klassische On-Premise-Modell für ihren künftigen HANA-Betrieb zu bevorzugen. Gut zwei Drittel der Befragten bezeichneten die Cloud als das favorisierte Betriebsmodell für den Betrieb von SAP HANA. Dafür würden mehr als ein Drittel der Unternehmen die SAP-eigene Cloud wählen. Allerdings sind auch andere Cloud-Infrastrukturen wie Amazon Web Services (AWS, 8,7 Prozent), Microsoft Azure (14,7 Prozent) oder IBM SoftLayer (8,7 Prozent) für die HANA-Nutzer eine Option.

HANA bildet mittlerweile die grundlegende Plattform für den gesamten Softwarekosmos von SAP. Das gilt für die klassischen On-Premis-Anwendungen wie auch für die neuen Cloud-Lösungen.
HANA bildet mittlerweile die grundlegende Plattform für den gesamten Softwarekosmos von SAP. Das gilt für die klassischen On-Premis-Anwendungen wie auch für die neuen Cloud-Lösungen.
Foto: SAP SE

Die Analysten von Crisp Research warnen jedoch, potenzielle HANA-Cloud-Interessenten müssten sich darüber klar sein, dass die In-Memory-Technik im Cloud-Modus möglichweise nicht alle Vorteile, die SAP anpreist, auch wirklich ausspielen kann. Ein Vorzug liege schließlich in der physikalischen Optimierung durch die direkte Nutzung des Arbeitsspeichers. Liefen diese Prozesse in einem Cloud-Rechenzen­trum ab, müssten Anwender möglicherweise Latenzen hinnehmen, "die entweder zusätzliche Optimierungen notwendig machen oder Einbußen in Sachen Performance mit sich bringen".