Im Zeichen des Tigers: Mac-OS X 10.4

Die USA und der Rest der Welt

Apple ist eine amerikanische Firma, was einem an manchen Stellen schmerzhaft bewusst wird: Es gibt in Dashboard einen Aktienkursticker, doch stammen dessen Daten von der US-Börse. Wer lieber europäische Kursdaten sehen möchte, ist weiterhin auf den Browser (zum Beispiel über http://de.finance.yahoo.com) angewiesen. Ähnlich mit der Flugdatenvorschau in Dashboard: Nur bei Flügen innerhalb Nordamerikas zeigt das Miniprogramm während des Fluges die geschätzte Position der Maschine; bei allen anderen Flügen sieht man nur Abflugs- und Ankunftszeit sowie die ungefähre Flugroute.

Doch wir vermerken erfreut, dass Apple an anderer Stelle Verbesserungen für den Rest der Welt einbaut. Inkwell zum Beispiel, versteht jetzt auch Französisch und Deutsch. Soll heißen: Wer ein Grafiktablett an seinen Mac anschließt, kann mit dem elektronischen Stift in Englisch, Französisch und Deutsch Texte schreiben, die Inkwell in getippte Zeichen übersetzt. Auch schön: Wer sich Adressen aus dem Adressbuch über das Kontextmenü auf einer Karte anzeigen lässt, muss jetzt nicht mehr mit Umlauten kämpfen. Apple beziehungsweise das Partnerunternehmen Mapblast zeigt die Adresse auch dann korrekt an, wenn Straßen- oder Ortsname Umlaute enthalten.

Wurden mehrere Benutzer für den Mac definiert und der schnelle Benutzerwechsel eingeschaltet (Systemeinstellungen > Benutzer > Optionen), findet sich eine weitere Kleinigkeit in der Menüzeile: Statt des ausgeschriebenen Benutzernamens darf man rechts oben den Kurznamen oder nur ein Symbol einblenden und gewinnt so mehr Platz in der Menüzeile.

Wer sich vom 64-Bit-Betriebssystem aber wesentliche Änderungen erwartet, hat die Technik nicht ganz verstanden: 64-Bit-Betriebssystem bedeutet nicht, dass in Mac-OS X 10.4 doppelt so viele Daten bewegt werden wie im 32-Bit-Betriebssystem 10.3. Die 64 Bit beziehen sich auf die Länge der Adressen, das heißt, dass Programme mit Mac-OS X 10.4. bis zu 16,7 Millionen Terabyte Arbeitsspeicher belegen können statt 4 GB bisher. Nötig ist das vor allem für wissenschaftliche Software, die Suche nach Genomsequenzen zum Beispiel oder die Visualisierung von chemischen Prozessen.