Heftiger Bug in IBMs Storage-Flaggschiff DS8000

Seit März 2005 liefert IBM sein Speicherflaggschiff DS8000 aus, das bei Anwendern in Nordamerika und Europa kontinuierlich seinen Dienst verrichtet. Mit der gleichen Regelmäßigkeit scheint allerdings auch ein Bug innerhalb des Systems zu arbeiten.

So schaltete die DS8000 alle 49 Tage automatisch das gesamte System ab, leider ohne den Anwender vorher davon in Kenntnis zu setzen oder eine Warnung zu verschicken.

Im konkreten Fall, der bereits bei searchstorage.com dokumentiert wurde, war der Service-Provider und Systemintegrator IT Austria davon betroffen, der drei der 192 TByte fassenden Systeme kaufte. Zu den Kunden zählen unter anderem auch die beiden wichtigsten Banken Österreichs. Kaufargument war dabei, dass die Partitionierung mehrere Umgebungen gleichzeitig unterstützt. Die Nützlichkeit dieser Eigenschaft wurde auf Grund des Bugs schnell obsolet.

Der Countdown selbst lief auf Microcode-Level und zählte 49 Tage bis auf null. War diese Zeit um, schaltete das System ab, und es entstand ein Buffer Overflow, der zusätzlich zu Datenkorruption führen kann.

IBM informierte seine Kunden am 27. Mai 2005 über diesen Bug und stellte am 30. Mai eine revisierte Microcode-Version (6.0.0.388) zur Verfügung. Schade nur, dass diese zur Behebung des Problems gedachte Version nur neue Probleme schaffte. Es handelte sich hierbei um ein „disruptive“ Upgrade. Das heißt, dass nach der Installation des neuen Codes die Maschine heruntergefahren werden muss und somit stillsteht. Ein weiterer Stillstand entstand bei der IT Austria, als das Unternehmen eine Kapazitätserweiterung umsetzen wollte. Das Einsetzen einer zweiten DS8000 kostete die Firma ganze 22 Stunden Ausfallzeit. IT Austria arbeitet mittlerweile mit dem Upgrade-Code 6.0.0.446 und hatte bislang keine weiteren Ausfälle zu verzeichnen.

Einige Anwender versuchten, den Bug auszutricksen, indem sie vor Ablauf der 49-Tage-Frist das System neu booteten. Ideal gestaltet sich diese Lösung natürlich auch nicht. Durch das Neustarten entsteht eine Ausfallzeit von mindestens einer Stunde, je nachdem, wie viele Systeme an der DS8000 angeschlossen sind. (speicherguide.de/cvi)

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