Grundlagen zu Routing und Subnetzbildung, Teil 2

Routing-Protokolle: Fortsetzung

Neben den Routing-Protokollen RIP, IGRP und EIGRP gibt es die Varianten OSPF, IS-IS und BGP:

OSPF (Open Shortest Path First)

OSPF ist ein Link-State-Protokoll, das von der IETF (Internet Engineering Task Force) im Jahre 1988 entwickelt wurde, um die Anforderungen sehr großer, skalierbarer Netzwerke zu erfüllen, die RIP überforderten. Die aktuelle Version OSPFv2 wird in RFC 2328 beschrieben. OSPF ist ein IGP, das heißt, es verbreitet Routing-Informationen unter Routern, die zum gleichen autonomen System gehören.

IS-IS (Intermediate System-to-Intermediate System)

IS-IS ist das dynamische Link-State-Protokoll für den OSI-Protokollstapel. Als solches verteilt es Informationen für das Routing von CLNP-Daten (Connectionless Network Protocol) in ISO-kompatiblen CLNS-Umgebungen (Connectionless Network Service).

Integriertes IS-IS ist eine Implementierung dieses Protokolls für das gemeinsame Routing mehrerer Netzwerkprotokolle. Diese Variante kann CLNP-Routen mit Informationen zu IP-Netzwerken und Subnetzen kennzeichnen und stellt in der IP-Welt eine Alternative zu OSPF dar, weil es gemischtes CLNS- und IP-Routing innerhalb eines Protokolls ermöglicht: Integriertes IS-IS kann sowohl für reines IP-Routing als auch für reines ISO-Routing oder eine Mischung der beiden verwendet werden.

BGP (Border Gateway Protocol)

BGP ist ein EGP-Protokoll. Es tauscht Routing-Informationen zwischen autonomen Systemen aus und garantiert gleichzeitig eine schleifenfreie Pfadauswahl. BGP ist das von großen Firmen und Internetprovidern meistverwendete Protokoll zur Bekanntgabe von Routen im Internet. BGP4 ist die erste BGP-Version, die CIDR (Classless Interdomain Routing, klassenloses domänenübergreifendes Routing) und Routen-Aggregation (Zusammenfassung mehrerer Routen) unterstützt. Anders als andere IGPs wie RIP, OSPF und EIGRP verwendet BGP keine Metriken wie Anzahl der Hops, Bandbreite oder Verzögerung, sondern trifft seine Entscheidungen basierend auf Richtlinien oder Regeln im Netzwerk, wobei verschiedene BGP-Pfadattribute zum Einsatz kommen.