Sicherheitsbedenken spielen wichtige Rolle

Großunternehmen bevorzugen Private-Cloud-Lösungen

Viele Großunternehmen setzen bereits Cloud-Lösungen ein oder planen dies in Zukunft zu tun. So würden insbesondere größere Unternehmen zu den Vorreitern in Sachen Cloud Computing gehören.

Dies geht aus einem aktuellen IDC-Whitepaper hervor, dass im Auftrag von Microsoft realisiert wurde. Hierfür wurde Ende 2010 eine Befragung unter 157 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen durchgeführt. Dabei wurden ausschließlich Unternehmen berücksichtigt, die mehr als 250 PC-Arbeitsplätze aufweisen können.

Entwicklung: Großunternehmen bevorzugen bislang Private-Cloud-Lösungen.
Entwicklung: Großunternehmen bevorzugen bislang Private-Cloud-Lösungen.
Foto: Microsoft

Demnach hat die Beschäftigung mit dem Thema Cloud Computing in den Unternehmen deutlich zugenommen. 2009 habe sich nur jeder fünfte Entscheider mit dem Thema befasst, bei der aktuellen Befragung hätten dies 85 Prozent bejaht. So würden IT-Verantwortliche bei der Nutzung von Cloud-Services die Chance sehen, dass immer komplexer werdende Thema IT-Sicherheit an den jeweiligen Anbieter abzugeben. Gleichzeitig haben die Verantwortlichen aber auch Bedenken gegenüber der Sicherheit in der Cloud. Daher würden Großunternehmen vor allem auf Private-Cloud-Lösungen setzen. So setzt ein Viertel der Befragten (26 Prozent) bereits Private Cloud Lösungen ein, rund 15 Prozent planen konkret den Einsatz.

Dennoch würde die Public Cloud in Großunternehmen langsam an Bedeutung gewinnen. Rund 20 Prozent der Unternehmen planen die Einführung von Public Cloud Services. Laut IDC führt der Weg in die Public Cloud bei den meisten Unternehmen über die Private Clound und die Nutzung von so genannten Hybrid-Modellen.

Die wichtigsten Antriebsfaktoren für die Nutzung von Public Cloud Sercives sehen die befragten Großunternehmen vor allem in einer höheren Sicherheit als beim Eigenbetrieb, der Nutzung neuester Technologien sowie keinen zusätzlichen Investitionen in die IT-Infrastruktur. Die größte Hürde sind Sicherheitsbedenken sowie die mangelnde Kontrolle oder Kenntnis über den Datenstandort. Zudem wurde die Abhängigkeit vom Cloud Provider genannt.

"Das Hindernis, das viele Unternehmen gegenüber der Nutzung von Public Cloud Services sehen, sind vor allem Sicherheitsbedenken und die mangelnde Kontrolle über die Daten. Die Nutzung von Private Cloud Services stattdessen stellen, aus Sicht der Befragten, durchaus einen Lösungsansatz dafür dar", sagt Lynn Thorenz, Director Research und Consulting bei IDC Central Europe. Das Thema Sicherheit ist damit Antriebs- und Hemmfaktor für Cloud-Lösungen in einem.

Unter einer Public Cloud hat IDC im Rahmen dieser Studie eine IT-Umgebung verstanden, die von einem IT-Dienstleister betrieben wird. Die Kunden greifen in diesem Fall via Internet auf die Ressourcen zu und teilen sich so eine virtualisierte Infrastruktur. Bei der Private Cloud handelt es sich in diesem Fall um eine standardisierte IT-Umgebung, die von einem Anwenderunternehmen betrieben wird und die ausschließlich Mitarbeitern oder Partnern zur Verfügung steht. Der Zugriff auf die Dienste erfolgt etwa per Intranet oder von außerhalb per VPN. (mje)