Keine Betriebssystem ist 100 % sicher

Google Chrome OS: Sicherheitsversprechen wird als idiotisch kritisiert

Nach vollmundigen Versprechungen zum Sicherheitskonzepts für das kommende Google Chrome OS haben führende Sicherheitsexperten nur ein Wort dafür übrig: Idiotisch. Kein Betriebssystem könne man hundertprozentig absichern. Sicherheitsexperten haben Kritik am Sicherheitskonzept von Googles Chrome OS geäußert. Google werde kaum alle Versprechen in Punkto Sicherheit einhalten können, sind sich die Kritiker sicher.

Google hat am Mittwoch mit Google Chrome OS ein neues Betriebssystem angekündigt, welches schnell, einfach zu bedienen und sicher sein soll. Nutzer von Google Chrome OS müssten sich nicht um Viren, Malware oder Sicherheitsupdates kümmern, verspricht Google.

Der Sicherheitsexperte und Sicherheitschef von British Telecom, Bruce Schneier, bezeichnete Googles Versprechen rund um die Sicherheit von Google Chrome OS als "idiotische Behauptungen". Es sei bereits vor Jahrzehnten mathematisch bewiesen worden, dass es unmöglich sei, ein Betriebssystem zu entwickeln, dass immun vor Viren ist. Man könne ein Betriebssystem von Grund auf neu entwickeln und dabei immer die Sicherheit in den Mittelpunkt stellen. Dieses Betriebssystem sei dann in der Tat auch sicherer, als ein Betriebssystem, welches auf eine andere Art entwickelt wurde. Aber dennoch könne bei dem von Grund auf neu entwickelten Betriebssystem nicht versprochen werden, es sei sicher vor Viren und Malware.

Auch der Sicherheitsexperte Brian Chess von Fortify Software ist optimistisch, dass Google ein sicheres Betriebssystem entwickeln könnte. Aber auch Chess weist darauf hin, dass kein Betriebssystem 100 Prozent sicher sein könne. "Ein neues System wird mehr Probleme haben, als Code, der bereits für eine lange Zeit kampferprobt ist."

Brian Chess traut es Google aber zu, ein Betriebssystem zu entwickeln, das eine höhere Sicherheit bietet, als existierende Betriebssysteme. So könnte Google auch Google Chrome OS mit hohen Sicherheitseinstellungen ausliefern, die Anwender nicht verändern dürfen, anstatt ein Betriebssystem auszuliefern, dass erst durch das Verändern der Standardeinstellungen sicherer wird. Außerdem könnten Mechanismen integriert werden, die beispielsweise den Anwender daran hindern, einen Virus durch Anklicken eines Links in einer Mail herunterzuladen. Letztendlich, so Chess, bliebe die Frage, wie gut sich das Betriebssystem selbst verteidigen kann, wenn der Anwender eine Reihe von Fehlern macht. (mja/PC-Welt)