Sechsfache Wahrscheinlichkeit gegenüber 35 Stunden

Gefahr für Burnout steigt bei 40-Stunden-Woche deutlich an

Mit einer 40-Stunden-Woche sind viele Arbeitnehmer schon am obersten Limit, bevor sie das weit verbreitete Burnout-Syndrom entwickeln. Dabei machen bereits wenige Stunden den Unterschied aus. Eine nur geringfügig kürzere Arbeitszeit mindert das Risiko deutlich, vor Überlastung auszubrennen.

Wie Wissenschaftler am Aragon Institute of Health Sciences aufzeigen, existieren unterschiedliche Typen von Burnouts mit verschiedenen Ursachen und Symptomen. Überarbeitung ist einer der häufigsten Gründe für das wirtschaftlich kostspielige Syndrom. Bei einer Arbeitswoche von mehr als 40 Stunden steigt die Wahrscheinlichkeit, das Burnout-Syndrom zu entwickeln, gegenüber maximal 35 Stunden um das Sechsfache. Stress im Beruf erhöht das Risiko zusätzlich. Mit Aufgaben überladen zu sein, bildet aber nicht den einzigen Faktor. Darüber hinaus tragen Eintönigkeit und Monotonie sowie die Empfindung von Minderwertigkeit und geringer Anerkennung der eigenen Arbeit dazu bei, einen fruchtbaren Nährboden für das Burnout-Syndrom zu schaffen.

Egal, an welcher Art von Burnout Mitarbeiter leiden, weisen sie doch immer wieder die gleichen Begleiterscheinungen auf. Neben einer emotionalen Ermüdung und verstärktem Zynismus sinkt etwa die Effizienz ihrer Arbeit. Mehrere Jobs gleichzeitig oder auch der Arbeitsvertrag bzw. das Anstellungsverhältnis nehmen darauf Einfluss. Burnout-Symptome können - von einer Überforderung abgesehen - auch durch eine Unterforderung am Arbeitsplatz hervorgerufen werden.

Bei abwechslungslosen Aufgaben und geringen persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten tendieren Arbeiter zu Langeweile. Damit sind bestimmte Berufsgruppen stärker gefährdet als andere. Von dem Phänomen sind zudem Männer häufiger betroffen als Frauen - zweitere leiden hingegen öfter an einer emotionalen Erschöpfung. Langzeit-Arbeitnehmer im gleichen Job bilden ebenfalls eine Risikogruppe für das Burnout-Syndrom. Sie beginnen ihre Pflichten zu ignorieren, wenn sie eine mangelnde Wahrnehmung ihrer Leistung im eigenen Umfeld spüren. Nach über 16 Jahren in einer Tätigkeit steigt die Gefahr dafür gegenüber einer Beschäftigungsdauer von unter vier Jahren in einer Position um das Fünffache. (pte/cvi)