Fusion von Sony und Bertelsmann perfekt

Die Musikehe von Sony und Bertelsmann ist perfekt. Der japanische Unterhaltungskonzern Sony und die Bertelsmann-Musiktochter BMG haben die Fusion ihrer Musiksparten vereinbart. Wie Bertelsmann am Freitag in Gütersloh berichtete, soll der neue Branchenriese Sony BMG heißen und zu je 50 Prozent im Besitz von Bertelsmann und der Sony Corporation of America sein.

Sony BMG werde seinen Hauptsitz in New York haben. Stimmen die Kartellbehörden zu, ist es für Bertelsmann eine der größten Transaktionen in der Firmengeschichte. Allein das Einsparvolumen im schwierigen Musikgeschäft wird auf 250 bis 300 Millionen Euro geschätzt.

In Sony BMG werden den Angaben zufolge die Sparten für das Tonträgergeschäft von BMG und Sony Music miteinander verschmolzen. Die Musikverlage (Music Publishing), die Auslieferung und die CD- und DVD-Produktion beider Mutterfirmen seien nicht von der Fusion betroffen. Auch das japanische Musikgeschäft von Sony werde nicht in das fusionierte Unternehmen eingebracht. Die Fusion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden in Washington und Brüssel.

In den vergangenen Jahren hatten die Wettbewerbshüter bereits mehrere Fusionsabsichten platzen lassen - unter anderem von EMI Group Plc und Warner vor drei Jahren. Die schwierige Lage der Musikindustrie, die unter der zunehmenden Musikpiraterie und der allgemeinen Konjunkturschwäche leidet, könnte die Kartellbehörden zu einem Kurswechsel veranlassen. In diesem Jahr verhandelte BMG bereits ohne Ergebnis mit Time Warner über eine Fusion der Musiksparten. (fkh)