Initiative Mittelstand Digital

FLEXS: eStandards im technischen Service nutzen

Es besteht Erweitungsbedarf

Die angesprochenen Beispiele zeigen, dass insbesondere für einigermaßen standardisierbare Serviceleistungen vielversprechende Ansätze in den Standards enthalten sind. Es besteht in einigen Punkten aber auch Erweiterungsbedarf.

Zu den wichtigsten Maßnahmen, die sich FLEXS zum Ziel gesetzt hat, gehört die Konzeption und Umsetzung einer Transaktion zur Rückmeldung von Aufträgen vom Dienstleister an den Auftraggeber. Die bestehenden Transaktionsarten des openTRANS, die dafür in Frage kämen, nämlich die der Auftragsbestätigung (ORDER_RESPONSE) und der Lieferavis (DISPATCH_NOTIFICATION) haben eine anderslautende Semantik für die Auftragsabwicklung. Eine neue Transaktion mit dem Namen ORDER_STATUS soll daher von Bearbeitungsbeginn bis Auftragsabschluss dem Auftraggeber aktuelle Informationen über Auftragsstand, erbrachte Leistungspositionen und Geräte- bzw. Anlagenkonfiguration übermitteln. Auch Zwischenzustände wie etwa eine temporäre Nicht-Ausführbarkeit aufgrund fehlender Informationen oder das Warten auf einen Kundentermin sollen übermittelt werden können, damit der Auftraggeber diese per ORDER_CHANGE nachreichen kann. Welche Zustandswechsel im Einzelnen eine Rückmeldung auslösen und welche Daten dabei geschickt werden, muss natürlich konfigurierbar sein.

Verschiedene Erweiterungen mit weniger großem Umfang betreffen die bereits bestehenden Transaktionsarten. Damit diese konform mit der openTRANS-Spezifikation bleiben, können diese aller Voraussicht nach auch mit den existierenden Elementen und den "user defined extensions" realisiert werden.

Zur besseren Unterstützung ortsgebundener Serviceleistungen soll eine dokumenteninterne Verlinkung zwischen den PRODUCT_FEATURES und den zum Geschäftspartner vorliegenden Adressdaten hergestellt werden. Damit können Geräte auf diese Adressen referenzieren und sie als ihren Standort oder eine andere Form der Serviceadresse ausweisen.

Serviceeinsätze benötigen gegebenenfalls einen oder mehrere Termine vor Ort, die mit dem Auftraggeber und/ oder dem Kunden zu vereinbaren sind und welche zeitlich vor dem vereinbarten Liefertermin liegen können. Daher ist vorgesehen, die Transaktionsarten durch die Darstellung einer allgemeinen Terminfolge zu erweitern, welche einerseits Bezug zu den Leistungspositionen und andererseits zu den Adressen und Kontaktangaben der openTRANSDokumente erhält. Der Ansatz, die bestehenden Transaktionsarten um wünschenswerte Elemente zu erweitern (lediglich ORDER_STATUS kommt neu hinzu), wird als wesentlicher Vorteil für ein Umfeld mit mehreren Geschäftspartnern und insbesondere für klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) gesehen; denn der Ansatz erlaubt es, sich auf die datentechnische Unterstützung einer überschaubaren Anzahl von Transaktionsarten zu konzentrieren. (mje)