Fahrplan für .eu-Domain steht

Nach jahrelangem Tauziehen haben sich die beteiligten EU-Stellen jetzt auf einen Zeitplan für die Einführung der Top-Level-Domain .eu geeinigt. Zugleich wurden am Wochenende erste Details der Vergabemodalitäten bekannt.

Vom 19. - 21.Juni 2002 startet die EU-Kommission dem Zeitplan zufolge die Ausschreibung zur Vergabe der .eu-Registrierungsstelle, dem europäischen Pendant zur DENIC. Im September soll der Zuschlag für den Registrar erfolgen, bevor die EU-Kommission im Dezember die genauen Vergaberichtlinien veröffentlicht. Im März/April 2003 soll dann die Domain-Registrierung starten.

Im Rahmen einer Verordnung hat die EU auch erste Einzelheiten zu den geplanten Vergabemodalitäten bekannt gegeben. So ist eine so genannte "Sunrise Period" geplant, in der Behörden oder Inhaber von Marken ihre eu-Domain bevorzugt registrieren können. Einschränkungen gibt es demnach bei Subdomains. Geographische Begriffe wie "de.eu", "france.eu" oder "bayern.eu" sind laut EU-Verordnung gesperrt, um juristische Auseinandersetzungen zu vermeiden. Die neuen .eu-Domains sollen zudem ausschließlich EU-Bürgern und EU-Unternehmen vorbehalten sein. Für Schweizer etwa ist damit eine Präsenz unter einer .eu-Adresse ausgeschlossen.

Wie berichtet, betrachtet die EU-Kommission die Einführung der neuen Top-Level-Domain als wichtigen Schritt für die Entwicklung des Internet in Europa. Europäische Firmen mit Internet-Präsenz müssten sich damit nicht mehr in jedem europäischen Land unter einer anderen Domain registrieren (zum Beispiel .de, .fr, .at). Durch die neuen .eu-Domains könnten die Europäer einen Wettbewerbsnachteil insbesondere gegenüber amerikanischen Unternehmen aufholen, die fast ausschließlich unter .com im Web präsent sind. (jma)