Exponentielles Wachstum beim mobilen Datenverkehr

Hauptgrund für das rasante Wachstum der über mobile Netze übermittelten Daten sind Anwendungen wie Videodienste fürs Handy, schreibt Cisco im aktuell veröffentlichten Bericht "Visual Networking Index". Laut der Prognose des Netzwerkanbieters wird vor allem in Europa das Datenaufkommen immens sein.

Derartige Voraussagen eines Herstellers, der vom Ausbau der Netzwerkinfrastruktur lebt, sind stets mit Vorsicht zu genießen. Demnach sollen selbst Nutzer der einfachsten Geräte im Jahr 2013 mehr als 18 MByte an Daten pro Monat konsumieren. Dies sei doppelt so viel wie das, was Low-end-User in den USA an mobilen Informationen abrufen werden. 2008 lagen die Vergleichswerte bei 800 KByte pro Monat in Europa und 400 KByte in den USA.

Europäer mit Smartphones und schnellen Datenverbindungen wie HSPA werden 2013 pro Monat gut 1,18 GByte an Informationen mobil anfordern. Im letzten Jahr lag die entsprechende Rate noch bei 73 MByte pro Monat. Power-User in den USA werden in Zukunft "nur" gerade einmal 739 MByte monatlich auf ihre mobilen Geräte laden. 2008 betrug der Vergleichswert hier 32 MByte.

Allerdings werden Smartphones laut Cisco nicht die Hauptkonsumenten mobiler Datendienste sein. Notebooks mit Mobilfunk-Karten dürften 2013 monatlich gut und gerne 5 GByte über die Mobilfunknetze anfordern. Derzeit werden noch durchschnittlich gut 630 MByte pro Monat heruntergeladen.

Die größten Zugpferde der prognostizierten Entwicklung sind mobile Videodienste. Sie sollen künftig für gut 64 Prozent des Datenvolumens verantwortlich sein. Dabei werde Video-Telefonie den geringeren Part spielen, heißt es bei Cisco. Vielmehr werden mobile User in Zukunft massenhaft YouTube- oder Hulu-Filme auf dem Smartphone betrachten. Letzterer Dienst bietet Video in höherer Auflösung und beansprucht deshalb auch mehr Bandbreite. (ala)