Erste 3D-Karte mit KYRO-Chip in Sicht

Der Grafikkartenhersteller InnoVISION aus Hongkong hat das erste Board mit dem KYRO-Chip angekündigt, der auch als PowerVR 3 bekannt ist. Erste Muster sollen jetzt verfügbar sein, die Massenproduktion beginnt im Oktober.

Der auf der Computex 2000 in Taiwan erstmals vorgestellte Grafikchip KYRO geht statt brachialer Rechenleistung und enormen Speicherbandbreiten, wie sie NVIDIA verfolgt, einen anderen Weg.

Bei der Bildberechnung teilt der KYRO die Szene in mehrere Bereiche auf, die "Tiles" (Kacheln) genannt werden. Positioniert und texturiert werden nur die tatsächlich sichtbaren Pixel, nicht solche, die durch andere Objekte verdeckt werden. Da so weniger Speicherbandbreite benötigt wird, soll der Chip auch mit SDRAM zu ordentlicher Leistung kommen. Über T&L per Hardware verfügt KYRO nicht.

Die erste Grafikkarte mit dem neuen Chip soll als "Inno3D KYRO 2000" von InnoVISION auf den Markt kommen. Sie verfügt über 32 MByte SDRAM und einen Video-Ausgang. Eine Version namens "Inno3D KYRO 2000 AV", die zusätzlich einen Video-Eingang bietet, soll danach folgen.

Einen Preis hat InnoVISION noch nicht bekannt gegeben. Auf der Computex wurde jedoch von KYRO-Karten mit 64 MByte für unter 200 US-Dollar gesprochen - die 32-MByte-Karte von InnoVision dürfte also deutlich darunter liegen.

Damit könnte sich der KYRO als Alternative zu NVIDIAs GeForce 2 MX etablieren, den tecChannel bereits getestet hat. Im Bereich der Leistung des MX soll sich laut Herstellerangaben auch die Performance des KYRO bewegen, Benchmarks liegen jedoch noch nicht vor.

Der KYRO ist der erste Grafikchip, der unter dem Namen des europäischen Halbleiter-Herstellers ST Microelectronics erscheint. ST ist Lizenznehmer von PowerVR Technologies, die wiederum zu Imagination Technologies gehören. Unter dem Dach von Imagination findet sich schließlich auch die einstige Grafik-Größe Videologic. (nie)