Elektrosmog: Gefahren durch Mobilfunk?

Messungen I: Wohnungen in Nähe eines Sendemastes

Weil mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen durch einen etwa 40 Meter hohen Mobilfunksendemast (maximale Sendeleistung 35 Watt) eines D-Netz-Betreibers befürchtet wurden, gab der Stadtrat einer unterfränkischen Kleinstadt umfangreiche Messungen in Auftrag. Insgesamt wurden 43 Einzelmessungen in 20 Wohnungen (Abstand zum Mast: 100 bis 400 Meter) und einige Messungen im Freien durchgeführt.

Dadurch sollten die betroffenen Bürger ein fachlich fundiertes, wertneutrales Bild über die Größe der Exposition durch die von der Mobilfunk-Sendeanlage erzeugten elektromagnetischen Felder erhalten. Die markantesten Resultate dieser Messkampagne sind in folgender Tabelle dargestellt. Der Grenzwert der elektrischen Feldstärke liegt hier nach der 26. Bundesimmissionsschutz-Verordnung (BimSchV) bei 41 Volt/m.

Feldstärkewerte in der Umgebung eines Mobilfunkmastes

Messort

Elektrische Feldstärke (in Volt/m)

Prozent des Grenzwertes

Wiese in ca. 100 m Entfernung zum Mast

0,23

0,56

Höchster im Freien gemessener Wert

0,4

0,98

Durchschnittswert im Schlafbereich

0,001

0,0024

Höchster im Schlafbereich gemessener Wert

0,047

0,11

Vergleicht man die Messergebnisse mit dem derzeit in der Bundesrepublik verbindlichen Grenzwert für die Allgemeinbevölkerung, so ergibt sich bei diesem Standort im Freien eine Unterschreitung um mindestens den Faktor 100 (das heißt, weniger als 1 Prozent des Grenzwertes wird erreicht). In den untersuchten Wohnungen wird der Grenzwert sogar noch weiter unterschritten.

Immissionsmessungen in der Umgebung von Mobilfunksendern werden üblicherweise mittels frequenzselektiver Verfahren durchgeführt. Das heißt: Mit Hilfe eines Spektrumanalysators oder eines Messempfängers und einer geeigneten Messantenne stellt man Frequenz und Empfangspegel der einzelnen am Messort zu untersuchenden Funksignale fest. Zusammen mit den Kalibrierdaten der Messantenne und unter Berücksichtigung der Dämpfung der Messkabel lässt sich damit die am Messort herrschende Feldstärke bestimmen.