Einheit in der Vielfalt: Funkstandards fest im Griff

Chemnitzer Informatiker wollen auf der CeBIT zeigen, wie sich Haustechnik und Logistikprozesse trotz unterschiedlicher Funkstandards problemlos steuern lassen.

Drahtlose Geräte werden von verschiedenen Herstellern für unterschiedliche Funkstandards angeboten. Jedoch konnten bisher nur Geräte gleichen Standards integriert werden. Ähnlich ist die Situation bei fast allen Logistikanwendungen. Auch dort erfordert die Komplexität und Vielschichtigkeit der Prozesse die Integration verschiedener Geräte und Standards.

Prof. Hardt hält mit der von seinem Forschungsteam entwickelten Software alle Fäden des Logistikprozesses in der Hand. Foto: TU Chemnitz/Sven Gleisberg
Prof. Hardt hält mit der von seinem Forschungsteam entwickelten Software alle Fäden des Logistikprozesses in der Hand. Foto: TU Chemnitz/Sven Gleisberg
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„Dieses Schnittstellenproblem haben wir nun durch das Zusammenführen bestehender Ansätze mit innovativen Techniken gelöst“, erklärt Prof. Dr. Wolfram Hardt vom Lehrstuhl Technische Informatik der TU Chemnitz. Sein Forschungsteam entwickelte einheitliche Schnittstellenlösungen für drahtlos kommunizierende Geräte. „Unterschiedliche Funkstandards werden lediglich über eine Software integriert. Daten können nun effizient und transparent übertragen werden. Geräte aller Hersteller sind so relativ einfach kombinierbar“, so Prof. Hardt weiter.

Ihre neue Lösung zeigen die Informatiker der TU Chemnitz am Beispiel einer Logistik-Anwendung auf der CeBIT (Halle 9, Stand D04). Die Wissenschaftler demonstrieren einen vollautomatisierten Transportprozess mit integrierter Warenverwaltung. Alle im Prozess relevanten Informationen werden drahtlos übermittelt. Dabei kommen vier verschiedene Funkstandards zum Einsatz, ohne dass der Benutzer es wahrnimmt: An einer Ladestation eintreffende Packstücke werden mit Hilfe von RFID identifiziert. Diese Information gelangt via Bluetooth an ein zentrales Managementsystem. Dort wird der nächste Prozessschritt bestimmt. Anhand der Statusinformationen geht ein Auftrag per WLAN an einen Serviceroboter raus. Weitere Standards wie GSM oder ZigBee sind ebenfalls einbezogen.

„Diese Neuentwicklung ermöglicht die Integration von Geräten aller Hersteller in einen koordinierten Prozess – egal ob Haustechnik oder Lagerverwaltung", sagt Prof. Hardt. So lasse sich etwa im Logistikprozess viel Zeit einsparen. „Außerdem können hohe Kosten für die stationäre Infrastruktur und zeitaufwändige Baumaßnahmen vermieden werden.“ (Detlef Scholz)

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