Folding@home-Projekt kämpft mit Netzwerkproblemen

Eine Million PS3 stellen größtes Netwerk der Welt für medizinische Forschung

Rund eine Million Playstation-3-Besitzer stellen mittlerweile die Rechenpower ihrer Spielekonsole in ihrer Freizeit für wissenschaftliche Berechnungen zur Verfügung.

Als Teil des an der Universität Stanford gestarteten Folding@home-Projekts (FAH) soll die Rechenleistung der PS3-Geräte durch weltweite Vernetzung mit Computern ein Rechennetzwerk mit bisher ungekannter Leistung entstehen lassen. Diese wird von den Forschern dazu genutzt, um Faltprozesse bei Proteinen zu berechnen, die wiederum wichtige Erkenntnisse für die Bekämpfung von Alzheimer liefern können.

Laut Projekt-Blog machen den Wissenschaftlern allerdings derzeit Netzwerkprobleme zwischen PS3-Client und FAH-Servern zu schaffen. PS3-Hersteller Sony soll jedoch bereits mit Hochdruck an einem aktualisierten Client arbeiten, der die Lösung für die Übertragungsprobleme liefern soll.

"Wir sind dankbar für die außergewöhnliche weltweite Teilnahme von PS3- und PC-Nutzern aus der ganzen Welt", meint Vijay Pande, Assistenz-Professor für Chemie und FAH-Projektleiter an der Stanford University. Auch wenn dem Forscher zufolge nur ein Teil der PS3-Geräte auch ständig für Folding@home rechnen würde, sei man doch sehr begeistert über die so zusätzlich gewonne Rechenkapazität. "Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten, um noch komplexere Berechnungen durchzuführen", erklärt Pande.

Ein Client-Update sei allerdings "sehr, sehr wichtig" für das FAH-Projekt, so die Forscher. Das Team hat es zwar mittlerweile geschafft, die überproportional hohe Zahl an Fehlübertragungen von "Work Units" von rund 80 auf knapp 35 Prozent zu senken. Doch erst wenn der neue Client eingespielt sei, dürften die missglückten Übertragungen weiter zurückgehen.