Ein Rahmen für Fachdaten

Mit der Meta-Sprache XML wird das E-Business auf eine neue Basis gestellt. Mit Hilfe der anwendungsspezifischen Tags lassen sich Daten ohne Einschränkung austauschen. Viele Hersteller haben bereits erste XML-Server und -Tools auf den Markt gebracht.

Von: Frank Jung

Die Experten sind sich einig: Der neue Web-Standard XML hat das Zeug, die Zukunft des Web auf eine ganz neue Basis zu stellen. Der "alte" Standard HTML, der die Darstellung der Web-Seiten und die Links zu anderen Seiten steuert, ist für die kommenden Anforderungen nicht mehr ausreichend. Mit den Anwenderzahlen sind auch die Ansprüche gewachsen und HTML stieß allmählich an seine Grenzen.

Hier setzt XML an. Die Sprache stellt nur einen Rahmen, ein Definitionsmuster zur Verfügung, mit dem jeder Anwender seine eigenen Tags festlegen kann. Es ist also eine Metasprache, eine Art Grammatik, mit der Markup-Sprachen eingerichtet werden können, die wegen ihrer gemeinsamen Basis aber untereinander kompatibel bleiben.

Was im Einzelnen als konkrete XML-Anwendung festgelegt wird, darauf müssen sich die für Anwendungsbereiche zuständigen Industrievereinigungen, Fachverbände und so weiter einigen. Es gehört zu den Grundgedanken von XML, Inhalt und Darstellung völlig zu trennen. Eine direkte Umsetzung von XSL in HTML ist möglich.

Während bisher Suchmaschinen das Web mehr oder weniger wahllos im Volltextmodus absuchen, können Suchmaschinen auf XML-Basis Dokumente ganz gezielt nach bestimmten Inhalten durchsuchen.

Die anwendungsspezifischen Tags sind allerdings nur dann sinnvoll, wenn alle in Frage kommenden Nutzer sie kennen und sich daran halten. Die Benutzergruppen sind deshalb bei der Ausgestaltung von XML von entscheidender Bedeutung. Mittlerweile arbeiten daher zahlreiche Institutionen, Gremien oder Verbände an spezifischen XML-Anwendungen. Es existieren bereits Definitionen für das Gesundheitswesen, für kommerzielle Informationen, für geografische Daten, für chemische Strukturen und andere Bereiche.