DirectX: Alle Module im Überblick

Direct Sound

Schon seit der ersten Überarbeitung von DirectX mit von der Partie ermöglicht DirectSound das direkte Ansteuern von Soundkarten. Die wesentlichen Unterschiede zu den regulären Multimedia-Erweiterungen von Windows (MMSystem32.DLL) sind:

Minimale Latenz: Beim Abspielen einer WAV-Datei lassen sich die Standardtreiber von Windows gerne mal eine halbe Sekunde Zeit (und denken derweil über notwendige Konvertierungen bzw. die Dekomprimierung nach). DirectSound arbeitet nach einem anderen Prinzip: Dort müssen Programme ihre Sounddaten selbständig in Puffer einfüllen, wobei ausschließlich das unkomprimierte Format PCM zugelassen ist. Zwischen dem Startbefehl zum Abspielen und dem hörbaren Ergebnis liegen deshalb nur einige Millisekunden.

Mehrere Kanäle: DirectSound richtet einen "Software-Mischer" ein, der das gleichzeitige Abspielen einer fast beliebigen Zahl von Sounds (Motorengeräusch, Piep vom Funkgerät, zischende Raketen...) erlaubt. Standardfunktionen von Windows wie sndPlaySound belegen die Soundkarte dagegen während des Abspielens exklusiv: Während ein Sound oder ein Video läuft, ist nicht einmal ein einfaches Klickgeräusch für Menüs möglich.

3D-Effekte: Die Multimedia-Erweiterungen von Windows sind auf Stereo beschränkt. Eine Unterabteilung von DirectSound - DirectSound3D - erlaubt dagegen für Geräuschquellen die Positionierung im Raum und die Definition eines Schallkegels. Mit Kopfhörern lässt sich hier unter günstigen Umständen erstaunlich viel an Räumlichkeit erreichen (Stichwort: Kunstkopf-Modell). DirectX 7 hat übrigens für 3D-Sounds einige neue Algorithmen zu bieten, die sich vor allem durch einen skalierbaren Rechenaufwand auszeichnen. Diese sind aber leider nur mit den neuen WDM-Treibern von Windows 98 SE bzw. Windows 2000 verfügbar.