So werden Sie über den Tisch gezogen

Die zweifelhaften Tricks der DSL- und Mobilfunkanbieter

Flatrates und Mega-Flatrates, Bandbreite bis zum Abwinken - eigentlich sollte in DSL- und Handy-Deutschland alles im Lot sein. Doch die Erfahrungen von Handy- und DSL-Nutzern sprechen eine andere Sprache: Wir zeigen die Tricks der Carrier.

Flatrates zum Telefonieren, Surfen oder SMS-en, Bandbreiten im zweistelligen Mbit/s-Bereich. Ständig sinkende Tarife und dazu noch kostenlose Zusatzpakete sollen Ihnen beim Sparen helfen. Auf dem Papier klingt das alles nach Telekommunikations-Schlaraffenland, doch hinter den Werbeversprechungen bietet sich oft ein anderes Bild: Immer mehr Anwender fühlen sich über den Tisch gezogen. Wir haben einige der Provider-Tricks gesammelt.

Breitband-Internet - aber nur in der Werbung

Das Thema Mindestlaufzeit wird für viele Nutzer auch in einem anderen Zusammenhang zur Falle: Erbringt der DSL-Anschluss nicht die geforderte Leistung, dann muss der Kunde dennoch weiterzahlen, da er nicht einfach aus dem Vertrag aussteigen kann. In der Regel haben die Provider sich nämlich abgesichert und reden in ihren AGB nur von "Bandbreiten von bis zu xx Kbit/s" . Und dies liest sich ganz anders, als das in der Werbung angepriesene DSL 18.000.

Bevor Sie einen neuen Vertrag unterschrieben, sollten Sie also genau nachfragen, welche Geschwindigkeit an Ihrem Anschluss möglich ist. Dabei sollten Sie bedenken, dass die DSL-Anbieter in der Regel ihre Geschwindigkeitsaussagen anhand der Einträge in einer Datenbank treffen. Selbst wenn die Datenbank dann beispielsweise für einen DSL-16.000-Anschluss einen theoretischen Wert von 12.000 Kbit/s ermittelt, können die realen physikalischen Verhältnisse ganz anders aussehen und etwa nur 6500 Kbit/s erreicht werden. In diesem Fall würde der Kunde zwei Jahre lang unnötigerweise den teuren 16.000-Anschluss bezahlen, obwohl für ihn ein DSL-6000-Tarif wirtschaftlich sinnvoller gewesen wäre. Seriöse Anbieter räumen ihren Kunden in solchen Fällen die Möglichkeit zu einem Downgrade ein - und dies auch dann, wenn sich der Anschluss erst während der Vertragslaufzeit verschlechtert.

Sollten Sie entsprechende Passagen nicht in den AGB finden, dann hilft oft ein Blick in die diversen DSL-Foren. Zeigt sich der ins Auge gefasste Anbieter in solchen Fällen kulant? Sollten Sie diese Frage mit Nein beantworten müssen, dann zahlen Sie lieber etwas mehr für einen anderen Provider - zwei Jahre Ärger mit einem DSL-Anbieter sind die eingesparten zwei bis drei Euro pro Monat nicht wert.