Nutzerorientierung, Flexibilität, Vernetzun

Die Trends im Projektmanagement - ein Überblick

Die Verwandtschaft von Produkt- und Projektmanagement

Auch Produkt- und Projektportfolio hängen immer enger miteinander zusammen. Zunehmend bilden dies auch die PPM-Tools ab. Denn üblicherweise sind es die Produkte, die die Erlöse im Unternehmen erzielen und so letztlich den wirtschaftlichen Nutzen eines Produktentwicklungsprojekts begründen. So kann das Produktportfoliomanagement dazu dienen, die richtigen Ziele zu definieren und die Vorgaben zu liefern, während das Projektportfoliomanagement dabei hilft, die Umsetzung der Projekte zu koordinieren. Projektmanagement etabliert sich als ein Werkzeug, mit dem ein Unternehmen Nutzen erzielt.

Verbindung: Produkt- und Projektportfolio hängen immer enger zusammen.
Verbindung: Produkt- und Projektportfolio hängen immer enger zusammen.
Foto: Sciforma GmbH

Dies wird auch am Primat der Prozesse deutlich: Erst kommt der Prozess, dann das Tool. Moderne Projekt- und Portfoliomanagementlösungen integrieren sich nicht nur über ihre Schnittstellen in eine Organisation, sondern auch über ihre Anpassungsfähigkeit, ihre unterschiedlichen Rollenkonzepte für die Anwender und über ihre Workflow-Engines, die es gestatten, vielfältigste unternehmensindividuelle Prozesse abzubilden. Was ganz allgemein für Unternehmenssoftware gelten sollte, gilt heute auch für die besseren PPM-Lösungen: Das Tool unterstützt den Prozess, nicht umgekehrt.

Agil schlägt Wasserfall

Die Idee der Agilität, ursprünglich als Agile Softwareentwicklung in der IT populär geworden, schickt sich an, auch im allgemeinen Projektmanagement immer stärker Fuß zu fassen. In der IT ist der Grundgedanke der Agilität - in Gestalt eines betont ehrlichen, agilen Projektmanagements, etwa auch mit dem Scrum-Ansatz - schon fester etabliert. Gespeist wird dieser Ansatz von der Einsicht, dass Entwicklungsprojekte in der Regel zu komplex sind, als dass sie mit höchster Genauigkeit planbar wären, dass es iterative Elemente braucht und ein inkrementelles, empirisch geprägtes Vorgehen.

Moderne PM-Tools bilden den agilen Ansatz ab, indem sie beispielsweise die 20 oder 30 Aktivitäten im Projekt in einem übersichtlichen Taskboard darstellen, statt alles in einen strengen Projektplan mit Wasserfallstruktur pressen zu wollen. Zudem lassen sich die beiden Welten von Agilität und strengerer Methodik auch durchaus miteinander verbinden: etwa in Form etablierter Standards, die - wie beispielsweise PRINCE2 - iterative Aspekte mitbringen. Derzeit weist der Trend im Projektmanagement jedenfalls weg von der reinen Methodenlehre hin zu größerer Pragmatik und Agilität.

Projektmanagement, sozial vernetzt

Der Welt des Projektmanagements geht es nicht anders als den meisten anderen Bereichen unseres Lebens: Der Siegeszug der Sozialen Medien scheint unaufhaltsam. Auch wenn die Nutzung der Sozialen Netzwerke in der PPM-Welt noch am Anfang steht, sind es heute doch schon verstärkt die Digital Natives, die sich mit den Fragen des Projektmanagements auseinandersetzen müssen und dabei selbstverständlich auch die Möglichkeiten der Sozialen Netzwerke nutzen wollen. Gerade für virtuelle, räumlich verteilte Teams bedeuten Social Media einen deutlichen Gewinn an Transparenz und Vernetzung.

Mit der Bedeutung und Tragweite des Projektgeschäfts wächst auch die Zahl der Stakeholder im Unternehmen. All diese Personen nur noch nebenbei per CC-Adresszeile des Mail-Clients informieren zu wollen, griffe da eindeutig zu kurz. Für einige Hersteller ist darum heute schon die Integration mit Sozialen Business-Netzwerken wie etwa Yammer Pflicht. Die Bedeutung solch einer sozialen Vernetzung der Projektbeteiligten sollte man nicht unterschätzen: Oft sind es gerade die weichen Faktoren, die einem Projekt die nötige Dynamik verleihen.

Unverzichtbare Projektwirtschaft

Die Zahl der Projekte in Unternehmen nimmt zu, ihre wirtschaftliche Bedeutung steigt. Projektmanagement verliert deshalb seinen alten Inselstatus und vernetzt sich mit verschiedensten anderen Bereichen im Unternehmen. Mitunter stößt es sogar die Organisationsentwicklung an. Zugleich gilt: In dem Maß, in dem Projektmanagement alltäglich wird und ins Blickfeld gerät, muss es auch seinen Nutzen demonstrieren.

Diese Nutzenorientierung durchdringt das Projektportfolio, die Prozesse und die Produkte eines Unternehmens. Auch die Lösungen für Projekt- und Portfoliomanagement werden immer mehr Mittel zum Zweck - allerdings sind es mächtigere, besser vernetzte und wertvollere Werkzeuge als früher. Moderne PPM-Lösungen unterstützen die Projekte eines Unternehmens in dem emphatischen Sinn, den der Titel der Deutschen-Bank-Studie heraufbeschwört: als Projektwirtschaft, die unverzichtbar für den Unternehmenserfolg ist. (mje)