Die Netzwächter

Wenn Microsoft das gewusst hätte: Spezielle Sicherheitsfirmen überwachen Firmennetze von außen und reagieren sofort auf Hackerattacken. Ein 24-Stunden-Report.

Das Gebäude mit der Adresse 4500 Southgate ist von den anderen schablonenhaften Bürogebäuden in den Außenbezirken des Dulles Airport in Virginia, US-Bundesstaat Columbia, nicht zu unterscheiden. Aber hinter einer Phalanx von Sicherheitskameras, hinter Türen, die mit Netzhautscannern und Fingerabdrucklesern gesteuert werden, verbirgt sich ein Raum, der an das Kommandozentrum Norad aus WarGames erinnert. Das ist das Betriebssicherheitszentrum (SOC, Secure Operations Centre) von Counterpane Internet Security. Counterpane gehört zu den immer zahlreicheren Unternehmen, die die Computernetze ihrer Kunden - von E-Commerce-Sites bis hin zu firmeninternen Servern - auf der Suche nach böswilligen Eindringlingen überwachen.

Immer öfter beauftragen vernetzte Firmen Experten von Security-Unternehmen, sozusagen digital ein wachsames Auge auf Cyberbösewichte zu werfen. Ursache für die zunehmende Paranoia vor Cyberverbrechen sind mehrere medienträchtige Vorfälle - angefangen mit dem ILOVEYOU-Virus im letzten Frühjahr bis hin zum Einbruch in das Microsoft-Netz Ende Oktober.

Nach Angaben der Gartner Group werden in diesem Jahr 7,1 Milliarden Dollar für Sicherheitsdienstleistungen ausgegeben - und diese Zahl wird in der nahen Zukunft jährlich um 40 Prozent steigen.