Moderne Arbeitskonzepte

Die Bürotür ist out

"Wir benötigen keine festen Arbeitsplätze"

Eine Berufsgruppe, die seit Jahren ein flexibles Arbeitskonzept nutzt, ist die Beraterbranche. "Unsere Consultants sind häufig bei den Kunden vor Ort, also benötigen sie keinen festen Arbeitsplatz", begründet Jens Flick, Location Coordinator bei Accenture in München, die Umgestaltung der Büros. Im Mai 2010 hat Accenture ein neues Gebäude in München eröffnet, das als Blaupause für den modernen Arbeitsplatz herhalten kann. Große Glasfassaden, Ruhezonen, Besprechungsräume mit Telepresence und weite Flächen bestimmen das Bild.

Jens Flick, Location Coordinator bei Accenture in München: "Unsere Consultants sind häufig bei den Kunden vor Ort, also benötigen sie keinen festen Arbeitsplatz".
Jens Flick, Location Coordinator bei Accenture in München: "Unsere Consultants sind häufig bei den Kunden vor Ort, also benötigen sie keinen festen Arbeitsplatz".
Foto: Accenture

Einzelbüros sucht man fast vergeblich. Lediglich kleine Zellen, die als Telefonkabinen fungieren, sind am Rand der großen Büros zu finden. Wände, Vorhänge und Stühle sind je nach Stockwerk in bunten Farbtönen gehalten. Freihängende oder stehende Wände und Deckenpaneele absorbieren die Geräusche. Ein Wintergarten mit tropischem Flair wird als Rückzugsfläche genutzt. Alles ist größer, aber auch unpersönlicher als in klassischen Büroräumen.

Am Standort München arbeiten 1200 Mitarbeiter, permanent vor Ort sind lediglich 40. Hierzu zählen Servicekräfte und die Geschäftsleitung. Insgesamt befinden sich auf einer Fläche von 4000 Quadratmeter 100 klassische Arbeitsplätze und 100 flexible Arbeitsmöglichkeiten, zu denen die Telefonräume sowie Stehtische im Wintergarten zählen. "Da die Berater nur unregelmäßig im Büro sind, kalkulieren wir mit einem Verhältnis von einem Arbeitsplatz für sieben Mitarbeiter", rechnet Flick vor. Eine effiziente Flächennutzung ist für Accenture also entscheidend. Um das zu verdeutlichen, nennt die Unternehmensberatung konkrete Zahlen für die Flächennutzung: Wurden bis 2002 noch mit 19 Quadratmeter pro Arbeitseinheit sowie neun Quadratmeter pro Angestellten geplant, hat sich der Wert auf elf bis 14 Quadratmeter pro Arbeitseinheit beziehungsweise sechs Quadratmeter pro Kopf deutlich verringert. Gleichzeitig stieg die Büroplatznutzung von 50 auf 85 Prozent.