Update für den Mac

Die 20 wichtigsten ­Fragen zu OS X 10.11

Technik/Performance

10. Ist El Capitan wirklich schneller?

Apple gibt an, dass die Leis­tungssteigerung ein Schwerpunkt bei der Entwicklung von El Capitan war. Um die Frage seriös zu beantworten, muss man allerdings die finale Version abwarten. Unser erster Eindruck beim Test der verfügbaren Entwicklerversionen war, dass das System bei alltäglichen Aufgaben tatsächlich sehr flott auf die Anweisungen des Benutzers reagiert. Apple gibt als Beispiel für El Capitan eine Beschleunigung um Faktor 1,4 bis 2,0 beim Öffnen und Wechseln von Apps an, für das Anzeigen von PDFs in Vorschau sogar Faktor 4,0. Die neue Grafikbibliothek Metal soll die Darstellung in angepassten Apps beschleunigen.

11. Was bedeutet Metal für Mac-Anwender?

Die neue Grafikbibliothek erlaubt nicht nur eine schnellere Darstellung mit mehr Objekten und Details in Spielen oder 3D-Apps, sondern erleichtert Entwicklern auch die parallele Entwicklung für OS X und iOS. Auf der mobilen Plattform hat Apple Metal bereits mit iOS 8 eingeführt. Vor allem Spiele-Entwickler dürfte es nun von iPhone & Co. auf El Capitan locken, zumal Apple hier ebenfalls einen App Store für die einfache Distribution der Software anbietet.

12. Erweitert Apple die Nutzung von Force Touch?

Apple stellt die Trackpads der Macbooks nach und nach auf Modelle mit der neuen Force-Touch-Fähigkeit um. Dazu gibt es in der Entwicklungsumgebung neue APIs, die freien Entwicklern ebenfalls Zugriff auf die Funktion geben. Damit sind die Voraussetzungen für breite Nutzung der Technologie am Mac geschaffen. Hinzu kommt, dass die Apple Watch Force Touch beherrscht und auch beim nächsten iPhone dürfte das wohl ein Thema sein. Was noch fehlt, ist ein Force-Touch-Trackpad für den Schreibtisch, damit man sich zwischen Desktop-Mac, Macbook und iOS-Geräten nicht mehr jedesmal umstellen muss.

13. Steuert Apple auf ein Einheitssystem für alle Geräte?

Apple tut seit Jahren viel, um Funktionen und Benutzerführung von OS X und iOS anzugleichen, aber das dient mehr dem Komfort der Benutzer als einer Fusion der Systeme. Es kommt letztlich auf den Blickwinkel an. Technisch betrachtet, stehen ohnehin beide Systeme auf einer gemeinsamen Basis. Apple hat iOS nicht neu erfunden, sondern sich kräftig bei OS X bedient, aber für das iPhone überflüssige Funktionen weggelassen. In gewisser Weise haben wir das Einheitssystem also schon seit Jahren. Auf der anderen Seite sind die Bibliotheken für iOS und dessen Apps deutlich schlanker, um der Hardware der mobilen Geräte gerecht zu werden. Deshalb lässt sich eine iOS-App nicht einfach unter OS X nutzen und umgekehrt. So gesehen kann man genauso gut von zwei getrennten für ihren Zweck optimierten Umgebungen sprechen. Ansätze wie Swift und Metal machen es Programmierern in Zukunft einfacher, parallel zwei Zweige einer App für beide Plattformen zu entwickeln und zu pflegen.