Linux-Rettung

Der optimale Reparatur-Stick für PC-Notfälle

5. Multiboot-Stick mit Yumi erstellen

Das englischsprachige Yumi gibt es für Debian-basierte Linux-Distributionen wie Debian, Ubuntu oder Linux Mint. Es befördert mehrere Linux-Systeme auf einen boot-fähigen USB-Stick und unterstützt dabei verbreitete Distributionen wie Debian, Fedora, Linux Mint, Open Suse sowie Live-Systeme wie Knoppix, Boot Repair Disk und Rescatux. Yumi ist in den Repositories der gängigen Distributionen nicht enthalten. Laden Sie daher das .deb-Paket für Ubuntu oder Debian herunter, und installieren Sie es per Doppelklick. Wählen Sie in „Step 1“ das gewünschte Ziellaufwerk. Der USB-Stick muss mit FAT32 formatiert und eingehängt sein. In „Step 2“ wählen Sie nach einem Klick auf „Browse ISO“ die gewünschte ISO-Datei aus. Klicken Sie bei „Step 3“ auf „Create“ und dann auf „Install“. Wiederholen Sie diese Schritte für jedes System, das Sie auf dem Stick einrichten wollen. Beim Booten des Datenträgers erscheint der Yumi-Bootloader und bietet unter „Linux Distributions“ die eingerichteten Systeme an.

Bei aktuellen Linux-Distributionen funktioniert die installierte Version von Syslinux nicht ohne Weiteres zusammen mit Yumi. Beim Booten vom Stick erhalten Sie die Fehlermeldung „no default or UI configuration directive found“. Das Problem lässt sich lösen, indem Sie die Datei „menu.c32“ aus dem Verzeichnis „/usr/lib/syslinux/modules/bios“ auf den Stick in das Verzeichnis „yumi“ kopieren.

Öffnen Sie dann die Datei „/yumi/syslinux.cfg“ in einem Texteditor, und fügen Sie diese Zeile

default menu.c32

an deren Anfang ein.

6. Multiboot mit Easy2Boot konfigurieren

Während Yumi auf Debian/Ubuntu spezialisiert ist, unterstützt die Script-Sammlung Easy2Boot eine deutlich größere Anzahl von Systemen. Laden Sie die ZIP-Datei herunter, und entpacken Sie den Inhalt in Ihr Home-Verzeichnis in den Ordner „Easy2Boot“. Den USB-Stick bereiten Sie mit Gparted vor. Legen Sie eine FAT32-Partition an, und machen Sie diese über „Partition -> Markierung bearbeiten“ boot-fähig. Geben Sie dem Stick über den Kontextmenüpunkt „Bezeichnung“ den Namen „Multiboot“. Merken Sie sich die in Gparted angezeigte Laufwerkskennung. Öffnen Sie dann ein Terminal-Fenster, und wechseln Sie mit cd in das Verzeichnis „Easy2Boot/_ISO/docs/linux_utils“. Führen Sie folgende zwei Befehlszeilen aus:

chmod 777 * sudo ./bootlace.com --time-out=0 /dev/sdx

„sdx“ ersetzen Sie durch die zutreffende Laufwerkskennung.

Kopieren Sie die ISO-Dateien der gewünschten Distributionen in das Verzeichnis „Easy2Boot/_ISO/MAINMENU“. Ändern Sie die Endung „.iso“ bei allen Dateien auf „.isodefault“. Beim Start prüft Easy2Boot den Inhalt dieses Ordners und erzeugt automatisch Einträge für das Boot-Menü.

Für individuelle Anpassungen verwenden Sie spezielle mnu-Dateien. Wenn Sie beispielsweise Linux Mint 17.1 Cinnamon gleich mit deutschsprachiger Oberfläche und persistentem Datenspeicher starten wollen, laden Sie sich die Datei „ Easy2Boot.zip“ herunter. Entpacken Sie das ZIP-Archiv, und kopieren Sie die Datei „linuxmint-17.1-cinnamon-32bit_persistent.mnu“ nach „Easy2Boot\_ISO\MAINMENU\MNU“. Die Datei „mint17-rw.zip“ entpacken Sie direkt nach „Easy2Boot“.

Laden Sie Linux Mint („linuxmint-17.1-cinnamon-32bit.iso“) über den Download-Bereich von www.linuxmint.com herunter, und kopieren Sie die Datei unter dem Namen „linuxmint-17.1-cinnamon-32bit.iso-default“ in den Ordner „Easy2Boot\_ISO\MAINMENU\“. Wenn Sie eine andere Distribution verwenden möchten, müssen Sie die MNU-Datei entsprechend anpassen. Beispiele finden Sie im Verzeichnis „Easy2Boot/_ISO/docs/Sample mnu files“.

Kopieren Sie den Inhalt von „Easy2Boot“ auf den USB-Stick, sodass der Ordner „_ISO“ im Hauptverzeichnis liegt. Abschließend führen Sie im Terminal-Fenster folgende Befehlszeile aus:

sudo perl ~/Easy2Boot/_ISO/docs/linux_utils/defragfs /media/Multiboot -f

Damit defragmentieren Sie die Dateien auf dem Stick. Sie können den USB-Stick jetzt aushängen und den PC davon booten. Es erscheint ein Boot-Menü, über das Sie das gewünschte System wählen. Sie können „Linux Mint 17 Persistent“ für das System mit persistentem Speicher wählen oder „linuxmint-17.1-cinnamon-32bit“, um das ISO wie von einer DVD zu starten.

(PC-Welt/ad)